Unruhe bei Match und Smatch
Unruhe bei Match und Smatch
Während in Belgien zahlreiche Match- und Smatch-Geschäfte der Louis Delhaize Group geschlossen werden, ist Luxemburg vom Transformationsplan nicht betroffen, wie der Sprecher der Einzelhandelskette im Großherzogtum, Nicolas Guichard, erklärt. Das „Luxemburger Wort“ berichtet in seiner Mittwochsausgabe dazu. In Luxemburg hat die belgische Supermarktkette 14 Smatch- und 13 Match-Einzelhandelsläden mit zusammen rund 800 Beschäftigten.
In Belgien hingegen sollen durch die Schließung von 16 Filialen rund 210 Arbeitsplätze abgebaut werden, wie bekannt wurde. Die Gewerkschaften seien überrascht vom Ausmaß der Stellenstreichungen, so belgische Medien am Dienstag. Nächste Woche sei ein Treffen der Personalvertreter mit dem Management der beiden Unternehmen vorgesehen.
Fünf Jahre lang Verluste
Nachdem in Belgien das Geschäft von Match und Smatch eingebrochen war und die Zahlen seit Jahren schlecht sind, will das Management die beiden Marken nun „revitalisieren“. Dazu ist auch ein Investitionspaket von 40 Millionen Euro geplant. 2018 stand bei beiden Einzelhandelsketten bei einem Umsatz von 409 Millionen Euro ein Verlust von 22 Millionen Euro unter der Geschäftsbilanz.
„Der Wettbewerb hat sich intensiviert. Auch der Konsum ist seit mehreren Jahren insgesamt rückläufig“, so das Management der beiden Supermarktketten in einer Pressemitteilung.
Noch schlimmer bei der Muttergesellschaft Louis Delhaize: Für 2018 hat sie einen Nettoverlust von 929 Millionen Euro ausgewiesen. Der Einzelhändler sagte, dass sein Betriebsergebnis ebenfalls von zuvor 204 Millionen Euro Überschuss im Jahr 2017 auf einen Verlust von 833 Millionen Euro im Jahr 2018 zurückging, während der Umsatz mit 8,7 Milliarden Euro stabil blieb. Die Geschäfte nicht nur in Belgien, sondern auch in Frankreich und Rumänien laufen schlecht.
Einkaufspartnerschaft gegründet
Seit Januar 2019 haben Carrefour Belgien und das zentrale Einkaufsbüro Provera Belux, das die Supermarktketten Smatch und Match beliefert, eine gemeinsame Einkaufpolitik von Produkten für Belgien und Luxemburg gestartet.
Diese Partnerschaft betrifft aktuell 140 Hauptlieferanten, die vor allem in den Sektoren der Konsumgüter mit hoher Umschlagsgeschwindigkeit und allgemeinen Waren aktiv sind.
Die 2018 geschlossene Einkaufsallianz zwischen Carrefour und Louis Delhaize sollte auch helfen, die schlechten Geschäftszahlen der Handelskette Cora zu verbessern, die ebenfalls zur Groupe Louis Delhaize gehört und zuletzt einen Jahresverlust von fast 18 Millionen Euro erwirtschaftete.
Louis Delhaize ist nicht zu verwechseln mit dem belgischen Handelsunternehmen Delhaize (inzwischen Ahold Delhaize Group), das 2018 einen Nettogewinn von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftete und mit etwa 20 Geschäften und rund 560 Mitarbeitern ebenfalls in Luxemburg aktiv ist. Beide Konzerne haben den gleichen Ursprung, doch die Delhaize-Brüder, Gründer der Unternehmen, hatten sich schon 1875 geschäftlich getrennt.
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