ThyssenKrupp in tiefroten Zahlen
ThyssenKrupp in tiefroten Zahlen
(dpa/MeM) - Der angeschlagene Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp will deutliche mehr Personal abbauen als bisher geplant. In den kommenden drei Jahren sollen zusätzlich 5.000 Stellen gestrichen werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 mit.
Den Abbau von 6.000 Stellen hatte Thyssenkrupp bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Insgesamt fallen damit 11.000 Stellen weg, 3.600 davon sind bereits abgebaut.
Thyssenkrupp schreibt tiefrote Zahlen. Vor allem der Stahlbereich ist zum Mühlstein für den Konzern geworden. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) türmte sich ein Minus von 1,6 Milliarden Euro auf, davon stammen 946 Millionen Euro aus dem Stahlbereich. Im vergangenen Jahr hatte Thyssenkrupp insgesamt ein Minus von 110 Millionen Euro verzeichnet. Der Umsatz verringerte sich um 15 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro.
Eine Grundsatzentscheidung, wie es mit dem Stahl bei Thyssenkrupp weitergeht, will der Vorstand voraussichtlich im Frühjahr 2021 treffen. Man sondiere „ergebnisoffen verschiedene Optionen im Wettbewerb miteinander“, heißt es in der Mitteilung. Möglich sind Partnerschaften, ein Teil- oder Komplettverkauf. Die IG Metall fordert einen Staatseinstieg, um die Stahlsparte vor einem Ausverkauf zu retten.
Das britische Stahlunternehmen Liberty Steel, das von ArcelorMittal letztes Jahr das Werk Düdelingen übernommen hatte, hat ein Angebot abgegeben, um die Stahlsparte von Thyssenkrupp zu kaufen.
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