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Tanktourismus auf dem Rückzug
Wirtschaft 25.01.2016 Aus unserem online-Archiv
Günstige Preise auch in den Nachbarländern

Tanktourismus auf dem Rückzug

Für Autofahrer aus der Großregion rentiert sich ein weiter Weg an die Luxemburger Tankstelle immer weniger.
Günstige Preise auch in den Nachbarländern

Tanktourismus auf dem Rückzug

Für Autofahrer aus der Großregion rentiert sich ein weiter Weg an die Luxemburger Tankstelle immer weniger.
Foto: Pierre Matge
Wirtschaft 25.01.2016 Aus unserem online-Archiv
Günstige Preise auch in den Nachbarländern

Tanktourismus auf dem Rückzug

Volker BINGENHEIMER
Volker BINGENHEIMER
Benzin und Diesel sind nicht nur in Luxemburg so günstig wie schon lange nicht mehr. Besonders an den grenznahen Tankstellen macht sich bemerkbar, dass weniger Tanktouristen kommen.

(vb) - Benzin und Diesel sind nicht nur in Luxemburg so günstig wie schon lange nicht mehr. Besonders an den grenznahen Tankstellen macht sich bemerkbar, dass weniger Tanktouristen kommen.

Der Ölpreis ist schon seit Monaten auf Talfahrt. Was die Autofahrer freut, ist nicht unbedingt im Sinne der Tankstellenbesitzer. Sie stellen fest, dass aus den weiter entfernten Gebieten im Grenzgebiet immer weniger Kunden kommen. „Wenn der Preis hoch ist, nimmt man einen längeren Weg in Kauf, um zu sparen“, sagt Roland Clerbaut, der Präsident des luxemburgischen Verbandes der Tankstellenpächter, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Bei günstigen Preisen lohne es sich kaum mehr, „von so weit zu kommen“. Luxemburgs Tankstellen merkten schon länger einen Rückgang an Kunden, und zwar aus Belgien, Frankreich und Deutschland. „Es ist an allen drei Grenzen spürbar“, sagt Clerbaut.

Er schätzt, dass der Umsatz an den Tankstellen in Grenznähe in den vergangenen zwei Jahren um rund zehn Prozent gesunken ist. Zwar sind die 160 000 Grenzgänger treue Kunden an den luxemburgischen Tankstellen. Doch für Autofahrer, die nicht in Grenznähe arbeiten, rentiert sich der Umweg immer weniger.

Noch immer ist der Sprit in Luxemburg mit 84 Cent – dank günstiger Mineralöl- und Mehrwertsteuern - noch günstiger als im Ausland. In Frankreich kostet der Liter Diesel meist 96 Cent, in Deutschland zwischen 93 und 96 Cent. Nur die Belgier müssen mit durchschnittlich 1,05 Euro deutlich mehr bezahlen.

Ohnehin sind die Zeiten vorbei, als die Kunden an den Luxemburger Tankstellen Schlange standen und die Zapfsäule rund um die Uhr brummten. Der Absatz von Benzin und Diesel in Luxemburg schrumpfe seit etwa fünf Jahren, sagt der Präsident des Verbandes der luxemburgischen Mineralölfirmen, Romain Hoffmann. Ein Grund sei, dass moderne Autos weniger verbrauchten.


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