Streit geht in die nächste Runde
Streit geht in die nächste Runde
Der Streit zwischen Airbus und Qatar Airways geht in eine neue Runde. Der Flugzeugbauer kündigte der Airline einen Auftrag für seinen aktuell schwer verfügbaren neuen Jet A321neo, wie Airbus am Freitag auf Nachfrage bestätigte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Mit der Verweigerung der Lieferung von 50 bestellten Jets wehrt sich Airbus auch außergerichtlich gegen einen seiner wichtigsten Kunden. An der Börse setzte die Nachricht der Airbus-Aktie zu, sie gab kurz nach dem Handelsbeginn am Freitagmorgen um knapp 1,7 Prozent nach.
Landeverbot herbeigeführt
Qatar Airways hatte im Dezember gegen Airbus beim High Court in London eine Klage wegen Lackschäden bei seinem Großraumjet A350 eingereicht. Der Flugzeugbauer beschuldigt nun wiederum die staatliche Airline, ein lokales Landeverbot für 21 A350-Jets bei den Behörden des arabischen Emirats Katar durchgesetzt zu haben, um den Forderungen nach Schadenersatz für die vermeintlichen Oberflächenmängel Nachdruck zu verleihen. Für das Landeverbot gebe es jedoch „keine vernünftige Grundlage“, hieß es in am Donnerstag veröffentlichten Dokumenten von Airbus zur Vorbereitung einer Anhörung vor dem Gericht.
Qatar Airways habe das Landeverbot vielmehr veranlasst oder geduldet, weil es angesichts der von der Pandemie beeinflussten Nachfrage in seinem eigenen wirtschaftlichen Interesse liege, die Flugzeuge am Boden zu halten, machte Airbus geltend.
Schadensersatz gefordert
Qatar Airways hatte wegen der bemängelten Probleme an der Oberflächenbeschichtung einen Teil seiner mehr als 50 Maschinen der A350-Reihe außer Betrieb genommen. Bereits im Juni wurde die Abnahme bestellter Jets ausgesetzt.
Qatar Airways fordert mehr als 700 Millionen Dollar Entschädigung für die Nichtverwendbarkeit seiner A350-Maschinen – 618 Millionen Dollar bis zum 17. Dezember und weitere 4,2 Millionen Dollar pro Tag. Airbus-Programmchef Philippe Mhun betint hingegen, die Probleme seien nicht sicherheitsrelevant und die Maschinen könnten fliegen.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
