Stahlwerk Düdelingen wird „rumänisch”
Stahlwerk Düdelingen wird „rumänisch”
Wie die GFG Alliance, zu der das Stahlunternehmen Liberty Steel gehört, bekannt gibt, will der Konzern die Stahl-Aktivitäten in Luxemburg, Belgien und Italien mit denen in Rumänien zusammenlegen. Liberty Steel hatte die Werke 2018 von ArcelorMittal übernommen.
Demnach würde die mit der Pleite des Kreditgebers Greensill in Schieflage geratene GFG Alliance eine umfassende Restrukturierung vorantreiben, das Luftfahrt- und Speziallegierungsgeschäfts in Großbritannien verkaufen und wäre damit auch imstande, die Gläubiger auszuzahlen.
„Dies wiederum wird es GFG ermöglichen, sein Geschäft neu auszurichten, Arbeitsplätze zu erhalten und seine verbleibenden Vermögenswerte weiter zu entwickeln“, hieß es in einer Erklärung.
Liberty Steel soll sich auf ertragsstarke Kerneinheiten konzentrieren, dazu gehört auch die Aktivität der Schwesterwerke Düdelingen und Liège. Konkret wolle sich das Unternehmen auf seine primären Metallproduktionszentren und zugehörigen nachgelagerten Einheiten sowie auf Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien konzentrieren.
Fortschritte der GFG bei der Refinanzierung der Gruppe sowie Rekordpreise für Stahl, Aluminium und Eisenerz sowie eine Vereinbarung mit Credit Suisse Asset Management (CSAM) würden das Vorhaben des Konzerns stützen.
Zusammenlegung in der Organisation Liberty Galati
Die Stahleinheiten Liberty Ostrava in Tschechien und Liberty Galati in Rumänien „werden weiterhin operativ und kommerziell entwickelt, um ihre Cash- und Gewinngenerierung zu verbessern”, so GFG.
Die Zusammenlegung von Liège-Dudelange (Belgien und Luxemburg) und Liberty Magona (Italien) in der Organisation Liberty Galati (Rumänien), werde "die operative Integration zwischen den drei Werken" optimieren. Im Rahmen der Umstrukturierung wird Galati, das größte integrierte Stahlwerk Rumäniens, zum Hauptlieferanten von warmgewalzten Coils (Flachstahlrollen) für die Werke in Luxemburg und Belgien.
„Die ersten Phasen dieses Restrukturierungsprogramms haben bereits begonnen“, so GFG weiter. Die ersten Lieferungen von Rumänien sollen in den nächsten Wochen in den nachgelagerten Werken wie Düdelingen eintreffen, „sodass diese ihre Linien bald darauf wieder in Betrieb nehmen können.” Die Restrukturierung solle zu Synergien unter anderem bei Einkauf, IT und Rechnungswesen führen.
„Das Unternehmen wird den konstruktiven Dialog mit Gewerkschaften und Betriebsräten zu diesen Veränderungen fortsetzen”, so GFG.
Jeffrey S. Stein, Chief Restructuring Officer (CRO), sagte: „Es bleibt noch viel zu tun, aber wir sind optimistisch, dass durch die systematische Restrukturierung und Transformation der Gruppe ein dynamisches, gut finanziertes, profitables und nachhaltiges Geschäft entstehen wird.“
Im Luxemburger Parlament ist für Dienstag eine Fragestunde zur Zukunft des Stahlwerks Düdelingen anberaumt.
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