Stärkere Inflation in großen Eurostaaten setzt EZB unter Druck
Stärkere Inflation in großen Eurostaaten setzt EZB unter Druck
Frankfurt/Main (dpa) - In großen Volkswirtschaften der Eurozone ist die Inflation im Februar unerwartet hoch ausgefallen, was den Kampf der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die starke Teuerung weiter erschwert.
Verbraucherpreise wieder höher als im Januar
In Frankreich stieg die Inflationsrate im Februar überraschend auf ein Rekordhoch. Wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris nach einer ersten Schätzung mitteilte, legten die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) im Jahresvergleich um 7,2 Prozent zu. Dies ist die höchste Jahresrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone seit Einführung der Gemeinschaftswährung.
Zu Beginn des Jahres war die Inflationsrate in Frankreich auf 7,0 Prozent gestiegen. Analysten hatten für Februar keine Veränderung erwartet. Auch im Monatsvergleich verstärkte sich die Preisentwicklung deutlich. Wie Insee weiter mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Februar einen Prozentpunkt über dem Niveau vom Januar. Insee begründete die wieder höhere Inflation mit deutlich steigenden Preisen für Lebensmittel und Dienstleistungen.
Deutliche Leitzinserhöhung im März unausweichlich
Eine überraschend starke Preisentwicklung wurde am Dienstagmorgen auch aus Spanien gemeldet, der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier stiegen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise im Februar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt INE nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 5,9 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet.
Die steigende Inflation ist keine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB), die seit Monaten mit höheren Zinsen gegen die Teuerung ankämpft. Im März wird mit einer weiteren deutlichen Erhöhung der Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte gerechnet. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins Anfang Februar angehoben, um 0,50 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent.
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