Selbstfahrende Autos, Fintechs, Künstliche Intelligenz
Selbstfahrende Autos, Fintechs, Künstliche Intelligenz
Das „Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust“ (SnT) der Universität Luxemburg feierte am Dienstag das zehnjährige Bestehen und damit auch zehn Jahre Forschungspartnerschaft mit Unternehmen. Heute arbeitet das SnT mit über 40 öffentlichen und privaten Unternehmen zusammen und entwickelt neue Technologien, die Unternehmen in Luxemburg und darüber hinaus einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Im Casino 2000 in Mondorf-les-Bains zeigten SnT und Partnerunternehmen ihre Entwicklungen: Von autonomen Fahrzeugen und Cybersicherheit über Fintech, Industrie 4.0 bis sicheres Datenmanagement und Weltraumressourcen.
Marc Hamilton, Vizepräsident von Nvidia, weist darauf hin, dass durch dein Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein starkes Wirtschaftswachstum prognostiziert wird.
Im Januar hatte das US-Unternehmen, Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer und Spielkonsolen, mit Partnern aus Luxemburg, darunter das SnT, die Einrichtung eines gemeinsamen Forschungslabors für Künstliche Intelligenz (KI) in Luxemburg bekanntgegeben.
Hamilton selbst sieht große Möglichkeiten in den Bereichen, in denen Nvidia forscht. Das sind Gesundheit, Sicherheit in Städten und Straßenverkehr sowie intelligente Produktion.
„Wer in Künstlicher Intelligenz führend sein will“, meint Hamilton, „der muss nicht Supercomputer haben, aber er muss führend in der nötigen Infrastruktur sein.“
Nvidia selbst forscht wie auch das SnT derzeit viel an selbstfahrenden Autos. KI, so erklärt Hamilton, ist vor allem eins: die Nutzung von Daten, was durch selbstlernende Maschinen immer weniger Programmierer braucht. Um das Wissen um künstliche Intelligenz praxisnah an Menschen zu bringen, hat Nvidia das „Deep Learning Institute” (DLI) gegründet, das auch in Luxemburg, hier zusammen mit der Universität Luxemburg, Kurse anbietet.
Spannende Forschungsprojekte
Das Spektrum der Forschungszusammenarbeit von SnT-Forschern und Partnern ist weit, hat aber immer auch einen realen Bezug.
Kritische Informationsinfrastrukturen wie das Stromnetz oder die Wasserversorgung sind heute computergesteuert. Computerprogramme und -netzwerke sind aber fehleranfällig, Informationen können verfälscht werden oder verloren gehen, wie Ivana Vukotic, Forscherin am SnT, erklärt. Um dem entgegenzuwirken, entwickelten Forscher des SnT eine Technik zum Sichern solcher kritischen Systeme durch eine sogenannte „byzantinische fehlertolerante State-Machine-Replikation” (BFT-SMR).
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Aurel Machalek forscht ebenfalls am SnT und hat mit Kollegen und Partnern das Hightech-Flughafensicherheitssystem „FlySec“ entwickelt, das am Luxemburger Flughafen in der Praxis getestet wurde und den Weg in eine Zukunft ohne Stichprobenkontrollen und ohne lange Warteschlangen ebnen soll, indem intelligente Flughafenschalter die Reisedokumente prüfen und Fluggastdatensätze zur Identifizierung ungewöhnlicher Buchungen und Reiseprofile prüfen.
Gleichzeitig macht das System mittels einer Bewegungsmusteranalyse das Flughafenpersonal auf verdächtige Verhaltensweisen am Flughafen aufmerksam. Weitere Forschungsprojekte, die vorgestellt wurden, reichten von einem „Human Action Recognition“-System, das beispielsweise in der Chirurgie der Zukunft eingesetzt werden könnte bis zu Drohnen, die Flugzeuge auf Schäden überprüfen können. Aus manchem Forschungsprojekt des SnT gingen inzwischen auch eigene Unternehmen hervor.
Motion-S heißt eines davon. Die von Motion-S entwickelte App „Game of Roads“ hilft, das Verhalten des Fahrers hinterm Steuer zu analysieren und im Sinne von Umwelt, Sicherheit und Kosteneinsparung zu verbessern. Ein anderes ist LuxAI, die einen Roboter namens ‚QT‘ entwickelten, der als therapeutische Hilfe für autistische Kinder eingesetzt wird.
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