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Schweiz fordert von Toblerone das Matterhorn zurück
Wirtschaft 2 Min. 06.03.2023
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Schweiz fordert von Toblerone das Matterhorn zurück

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Schweiz fordert von Toblerone das Matterhorn zurück

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Wirtschaft 2 Min. 06.03.2023
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Schweiz fordert von Toblerone das Matterhorn zurück

Uwe HENTSCHEL
Uwe HENTSCHEL
Mondelez will die berühmte Schokolade zukünftig auch in Bratislava produzieren. Das hat Folgen für das Design der markanten Verpackung.

Wenn es um die Verwendung des weißen Kreuzes auf rotem Hintergrund geht, sind die Schweizer eisern. Gleiches gilt für das Matterhorn, dem mit 4478 Metern zwar nicht höchsten, aber mit Abstand bekanntesten Berg des Alpenlandes. Bislang war beides auch eng mit Verpackung und Form der Schokolade Toblerone verbunden. Doch damit ist womöglich schon bald Schluss.

Klare Regeln für Schweizer Herkunft

Grund dafür ist eine strategische Entscheidung des Toblerone Mutterkonzerns Mondelez International. Ab Sommer nämlich will das Unternehmen die Schokolade mit dem ikonischen Prismen-Design nicht nur in der Schweiz, sondern auch in seinem eigenen Werk in Bratislava produzieren. Toblerone, die dann aus der Slowakei kommen wird, entspricht damit aber nicht mehr den sogenannten Swissness-Kriterien, die klare Regeln für die Verwendung von Schweizer Herkunftsangaben für Werbezwecke definieren.

Mit diesem geschützten Markenzeichen soll verhindert werden, dass Hersteller von Produkten mit Schweizer Qualität werben, ohne den dafür erforderlichen lokalen Bezug zu haben. Für Lebensmittel bedeutet das zum Beispiel, dass die Rohstoffe zu mindestens 80 Prozent aus der Schweiz kommen müssen, bei Käse und Milchprodukten sogar zu 100 Prozent.

Von Wilhelm Tell bis Matterhorn

Wie die Schweizer Tageszeitung „Blick“ berichtet, wurde für die weltweit bekannte Toblerone bereits eine Ausnahme gemacht, das Gesetz also für diesen speziellen Fall etwas gelockert. So muss lediglich die Rezeptur und die Produktion schweizerisch sein, um sich mit dem - für die Vermarktung mitunter recht lukrativen - Markenzeichen schmücken zu dürfen. 

Genau das aber wurde Toblerone nun zum Verhängnis. Denn als Schweizer Herkunftsangabe gelten nicht nur Angaben wie „Schweizer Schokolade“ oder „Swiss Made“, sondern eben auch Bilder, die mit der Alpenrepublik assoziiert werden. Dazu zählen das Schweizerkreuz, Wilhelm Tell und die Helvetia - und nicht zuletzt auch das Matterhorn.

Form und Name sind weiterhin geschützt

Ob der Berg und die Swissness-Kennzeichnung demnächst komplett von der Verpackung verschwinden werden, oder aber nur auf den Verpackungen der Schokolade, die zukünftig in der Slowakei produziert wird, dazu hält sich der US-amerikanische Mondelez-Konzern derzeit noch bedeckt


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Die Form jedenfalls wurde bereits 1909 vom Urheber der Schokolade rechtlich geschützt. Und auch am Namen selbst können die Schweizer nicht rütteln. So ist Toblerone eine Zusammensetzung aus „Tobler“, benannt nach dem Mit-Erfinder Theodor Tobler, und „Torrone“, der italienischen Bezeichnung für Nugat. 

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