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Sam Bankman-Fried soll 2,2 Milliarden Dollar abgezweigt haben
Wirtschaft 17.03.2023
FTX-Bankrott

Sam Bankman-Fried soll 2,2 Milliarden Dollar abgezweigt haben

Sam Bankman-Fried befindet sich derzeit in Hausarrest in Kalifornien.
FTX-Bankrott

Sam Bankman-Fried soll 2,2 Milliarden Dollar abgezweigt haben

Sam Bankman-Fried befindet sich derzeit in Hausarrest in Kalifornien.
Foto: Saul Loeb/AFP
Wirtschaft 17.03.2023
FTX-Bankrott

Sam Bankman-Fried soll 2,2 Milliarden Dollar abgezweigt haben

Aus Gerichtsakten geht hervor, dass die Gelder an den gestürzten Krypto-Milliardär hauptsächlich aus dem Handelsfonds Alameda Research stammten.

(Bloomberg/Reuters/jt) - Die Gründer und führende Mitarbeiter der bankrotten Kryptowährungsplattform FTX haben laut Gerichtsunterlagen 3,2 Milliarden Dollar an Zahlungen und Darlehen erhalten, hauptsächlich vom Kryptohandelsfonds Alameda Research, einer Schwesterfirma von FTX.  

In dieser Summe sind etwa 2,2 Milliarden Dollar für Sam Bankman-Fried enthalten, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Bankman-Fried ist ein Mitbegründer von FTX, dem voraussichtlich im Oktober ein Betrugsprozess bevorsteht. Ihm wird vorgeworfen, jahrelang an der Spitze der Börse für digitale Vermögenswerte betrogen zu haben. Der frühere Kryptomilliardär streitet die Vorwürfe ab. Der 31-Jährige befindet sich derzeit im Haus seiner Eltern in Kalifornien in Hausarrest.  

Die Verwalter von FTX haben auch eine Reihe anderer Überweisungen als Teil der insgesamt 3,2 Milliarden Dollar identifiziert:

  • 587 Millionen Dollar an Nishad Singh, den ehemaligen FTX-Direktor für Technik
  • 246 Millionen Dollar an Gary Wang, einen FTX-Mitbegründer
  • 87 Millionen Dollar an Ryan Salame, den ehemaligen Mitgeschäftsführer von FTX Digital Markets
  • 25 Millionen Dollar an Sam Trabucco, den ehemaligen Mitgeschäftsführer von Alameda
  • Sechs Millionen Dollar an Caroline Ellison, der früheren Geschäftsführerin von Alameda

Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die 240 Millionen Dollar, die für den Kauf von Luxusimmobilien auf den Bahamas ausgegeben wurden, sowie politische und wohltätige Spenden, die direkt von den FTX-Schuldnern getätigt wurden. Hinzu kommen beträchtliche Überweisungen an Tochtergesellschaften, die nicht zu den Schuldnern gehören, auf den Bahamas und anderswo, so eine Erklärung der Insolvenzverwalter.


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Sie fügten hinzu, dass der „Betrag und der Zeitpunkt einer eventuellen Rückerstattung von Geldbeträgen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden kann“ und dass die forensische Analyse wahrscheinlich weitere Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Übertragungen aufdecken wird.

Die US-Behörden behaupten, dass FTX-Kundengelder für den Handel beim verbundenen Hedgefonds Alameda und für persönliche Ausgaben verwendet wurden. Ellison, Wang und Singh haben den Betrug zugegeben und arbeiten mit den Bundesstaatsanwälten zusammen.

FTX brach im November letzten Jahres mit einem Loch von acht Milliarden Dollar in seiner Bilanz zusammen. Die Verwalter sind dabei, die Trümmer zu sichten, um festzustellen, wie viel an die Gläubiger zurückgezahlt werden kann.


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