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Projekte mit viel Pioniergeist
Wirtschaft 2 Min. 31.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Projekte mit viel Pioniergeist

Vier Projekte wurden am Dienstag mit dem Preis von etika geehrt.

Projekte mit viel Pioniergeist

Vier Projekte wurden am Dienstag mit dem Preis von etika geehrt.
Foto: Guy Jallay
Wirtschaft 2 Min. 31.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Projekte mit viel Pioniergeist

Marco MENG
Marco MENG
In Zusammenarbeit mit der „Spuerkeess” (BCEE) leistet etika seit 1996 Hilfe bei der Finanzierung von Projekten in sozialen und ökologischen Bereichen und stiftete vor acht Jahren den etika-Preis.

Zwei Luxemburger Projekte wurden am Dienstag von Etika, der „Initiative zur Förderung eines sozialen und ökologischen Finanzwesens”, mit dem „Prix etika“ ausgezeichnet. Die je mit 2 000 Euro dotierten Preise, die von Umweltministerin Carole Dieschbourg in Anwesenheit von BCEE-Generaldirektorin Françoise Thoma in den alten Arbed-Räumlichkeiten der „Spuerkeess” (BCEE) überreicht wurden, gehen an die Nichtregierungsorganisation „Comité pour une Paix Juste au Proche Orient” (Paix Juste) sowie an die asbl „Digital Inclusion”.

„Die meisten Nachrichten aus der Wirtschaft sind zurzeit eher positiv. Vordergründig. In Bezug auf soziale und ökologische Ziele bleibt aber noch viel zu tun“, sagte etika-Präsidentin Magali Paulus. „Wir wollen mit diesen beiden Preisen zeigen, dass auch nachhaltige und zum Gemeinwohl beitragende Projekte wichtig und erfolgreich sind.“ Paix Juste, die von einem Alternativkredit von etika und BCEE profitierten, ermöglichen seelsorgerische Unterstützung für Kinder im Westjordanland, die unter den bewaffneten Konflikten leiden. Das Projekt wird vom Kooperations- und Außenministerium kofinanziert.

Inklusion und Innovation

In der Kategorie „unabhängige Projekte“ wurde die Asbl „Digital Inclusion” dafür ausgezeichnet, dass sie es sich zur Aufgabe gemacht habe, jedermann Zugang zu Informationstechnologien zu ermöglichen, wodurch vor allem Flüchtlingen eine Hilfe zur Inklusion angeboten wird: Alte Computer, Laptops und Smartphones werden von Flüchtlingen repariert und instandgesetzt, wobei ihnen technische und digitale Kenntnisse vermittelt werden. „Wer heute keinen Zugang zu digitalen Medien hat, der ist auch sozial ausgeschlossen“, erklärt der Präsident des Vereins, Patrick de la Hamette.

Neben den beiden Hauptpreisen erhielt in der Kategorie Alternativkredit das am Technoport angesiedelte Startup „Ama Mundu Technologies“ als Anerkennung 500 Euro: Das Unternehmen bereitet Flüssignebenprodukte der Landwirtschaft mit einem selbstentwickelten Keramikfilter wieder auf und gewinnt so neben sauberem Wasser auch Düngemittel, ohne dabei viel Energie einsetzen zu müssen. Die zweite Anerkennung über dieselbe Summe wurde in der Kategorie unabhängige Projekte der Initiative „Sleeves Up“ der asbl Touchpoints zuteil, das Einwanderer bei Ausbildung oder Gründung des eigenen Unternehmens hilft. „Für Migranten und Flüchtlinge ist es besonders schwer, ein Unternehmen zu wagen“, erläuterte Touchpoints-Vorsitzende Fabienne Colling. Erfreut über die Bandbreite der Preisträger meinte Umweltministerin Dieschbourg, der Pioniergeist etikas sei ein gutes Beispiel für den Pioniergeist Luxemburgs.

Seit ihrer Gründung 1996 fördert etika Aktivitäten mit sozialem und ökologischem Mehrwert und hat zu diesem Zweck zusammen mit der BCEE ein Kreditangebot mit Vorzugszinsen geschaffen, damit soziale Unternehmungen einfacher in den Genuss von Darlehen kommen können. 2017 nutzten 1 137 Personen und Organisationen das von etika und BCEE angebotene „alternative Sparkonto“ mit einer gesamten Einlagesumme von 50 Millionen Euro. Mit dem etika-Preis zeichnet die Organisation jedes Jahr Projekte in zwei Kategorien aus: Einmal solche, die mit dem „Alternativkredit“ der Spuerkeess finanziert worden sind, zum anderen unabhängige Projekte. Die Preise können an jegliche Organisation gehen, ob Freiberufler, Betrieb oder Verein.


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