Post zahlt über zehn Millionen Euro Strafzinsen an EZB
Post zahlt über zehn Millionen Euro Strafzinsen an EZB
Die Post Gruppe hat 2021 mehr als zehn Millionen Euro an Strafzinsen zahlen müssen, mehrheitlich an die Europäische Zentralbank (EZB). Das erklärte Claude Strasser, Generaldirektor des Post-Konzerns, am Dienstag bei der Präsentation des Jahresberichtes. Es ist nur eine der negativen Zahlen, die der Bericht vorlegt.
Der Nettogewinn der Gruppe ist innerhalb des letzten Jahres von 36 Millionen Euro auf 28,7 Millionen Euro gesunken. Das habe vor allem „technische Gründe“, so Strasser, weil die Post mehr Steuern zahlen musste. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) kann die Post einen Zuwachs verzeichnen: von 153 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 159 Millionen Euro im Jahr 2021. Dort steht allerdings nur ein Plus, wenn man das letzte Jahr mit dem Krisenjahr vergleicht. Betrachtet man die Jahre seit 2017, ist auch das operative Ergebnis stetig gesunken.
Die fetten Jahre sind vorbei
„Es ist momentan illusorisch, auf das Resultat von 2018, 2019 zurückzukommen“, sagt Strasser. Die Krise steckt der Gruppe in den Knochen.
Bei der Entwicklung des Umsatzes in den einzelnen Sparten fällt vor allem auf, dass Post Finance sich negativ entwickelt. Der Umsatz lag 2019 noch bei 28 Millionen Euro, 2020 dann bei 24 Millionen Euro und 2021 nur noch bei 22 Millionen Euro. Besserung könnte es geben, wenn sich das Zinsumfeld ändert, so Strasser. Vor allem will die Post aber neue Geschäftsfelder erschließen. Denn der Markt hat sich verändert, auch in den anderen beiden Säulen der Post: Telekommunikation und der Zustellung von Post.
Einzig das Geschäft mit Paketen boomt
Der klassische Briefverkehr nimmt weiter ab. Hier gibt es ein Minus von 30 Prozent in den letzten fünf Jahren. Dafür wurden im letzten Jahr mehr als doppelt so viele Päckchen ausgeliefert wie noch 2017: knapp sieben Millionen waren es 2021.
Im Bereich Telekommunikation setzt die Post auf Glasfaser. Bis 2025 will die Gruppe komplett auf die sogenannte All-Ip-Technik umsteigen. Dann läuft sämtlicher Datenaustausch über das Internet.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
