Post legt Grundstein für neuen Sitz
Post legt Grundstein für neuen Sitz
Beim Verlassen des Bahnhofs ist es nicht zu übersehen, das riesige Plakat, das von dem früheren Accinauto-Gebäude an der Ecke Place de la Gare und Rue Épernay herunterhängt. Darauf steht auf Luxemburgisch, neben dem berühmten Spruch des Chemikers Lavoisier, der besagt, dass nichts verloren geht: „Am Garer Quartier deet sech eppes. Bei eis och. Hei baue mir eise neie siège.“
Die Post kommentiert mit einem Augenzwinkern den eher zweifelhaften Ruf des Bahnhofsviertels, zeigt aber zugleich, dass sie etwas zum Positiven hinbewegen will. „Dieses Viertel steht erst am Anfang seiner Entwicklung“, sagte Post-Generaldirektor Claude Strasser am Montag bei der Grundsteinlegung des neuen Firmensitzes. Er ist überzeugt, dass um den neuen Sitz der Post das „Super-Quartier“ der Zukunft entstehen wird.
Abrissarbeiten von 18 Monaten
Die Feier fand in Anwesenheit von Wirtschaftsminister Étienne Schneider und Stadtbürgermeisterin Lydie Polfer statt. 18 Monate lang dauerten die Abrissarbeiten am alten Postgebäude am hauptstädtischen Bahnhofsplatz. Am Ende blieb von den Grundmauern nur die unter Denkmalschutz stehende Fassade des Gebäudes „Accinauto“ aus den 1940er-Jahren. Von nun an und für die nächsten drei Jahre wird wieder aufgebaut: Wenn alles wie bisher nach Plan verläuft, ist die neue Post-Zentrale Mitte 2022 bezugsfähig.
Der neue Sitz ist Teil eines Gesamtkonzepts, das darauf abzielt, den Immobilienbesitz der Post möglichst effizient zu nutzen. Zu dem Konzept gehört die Konzentration auf die beiden Standorte Bahnhofsviertel und Cloche d'or, aber auch die dezentrale Verlegung von hundert Arbeitsplätzen in das moderne Verteilungszentrum in Roost. Zum Verwendungszweck für das Hôtel des Postes in der Oberstadt wollte sich Generaldirektor Strasser nicht konkret äußern. Er sei „sehr zuversichtlich“, was die Zukunft der zum nationalen Monument klassierten Immobilie anbelange, sagte er bei der Grundsteinlegung.
Mit dem Entwurf des künftigen Unternehmenssitzes hat die Post Metaform Architects beauftragt, deren Projekt 2017 als Gewinner eines Ideenwettbewerbs zurückbehalten worden war. Das luxemburgische Architektenbüro hat neben einem so bekannten Blickfang wie die Fußgängerbrücke am Bahnhof in Esch/Alzette auch die Pläne für das luxemburgische Pavillon auf der Weltausstellung Expo 2020 in Dubai entworfen. Das neu zu errichtende Gebäude bietet oberirdisch auf neun Ebenen hauptsächlich Büroflächen auf einer Gesamtfläche von 27 700 Quadratmetern. Im Erdgeschoss gegenüber dem Bahnhofsplatz werden die Kunden ein „Espace Post“ vorfinden, während die darüber liegenden acht Stockwerke bis zu 1 000 Mitarbeiter der Post-Gruppe beherbergen.
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Die Post strebt beim Bau ihres künftigen Firmensitzes die „Platin“-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an, die eine rigorose Einhaltung strenger Umwelt und Nachhaltigkeitskriterien bescheinigt. Damit steht der Neubau im Einklang mit der unternehmerischen Verantwortung der Gruppe und erfüllt sehr strenge ökologische Baukriterien wie die Integration der Klimatisierung über thermoaktive Platten, die Regenwassernutzung, das automatisierte Lichtmanagement, die Verwendung natürlicher Materialien und die sorgfältige Planung der Akustik. Dank einer hochmodernen Lösung mit einem 2.110 m3 Eistank und Wärmerückgewinnung aus dem benachbarten Post-Rechenzentrum wird der neue Firmensitz, zusammen mit dem Weierbaach-Gebäude auf der Cloche d'Or, das zweite Gebäude der Gruppe ohne direkte Kohlenstoffemissionen sein.
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