Pächter im Utopolis verärgert
Pächter im Utopolis verärgert
(TL) - „Wir haben keine andere Wahl“, sagt Thierry Krombach, Marketingdirektor bei Bofferding. Die Brauerei musste fünf Restaurant- und Cafébetreibern mitteilen, dass ihr Mietvertrag im Kinokomplex Utopolis zum 31. August ausläuft. Bofferding hat offiziell die Räumlichkeiten von Utopia gemietet und weiterverpachtet.
So sicherte sich der Kinobetreiber stetig eingehende Mietzahlungen. Denn wenn ein Pächter ausfiel, bezahlte weiterhin Bofferding die Miete. „Utopia hat uns diese Entscheidung vor einigen Monaten mitgeteilt, und wir haben sie an unsere fünf Mieter weitergegeben“, erklärt Thierry Krombach. Warum die Gaststätten schließen müssen, bleibt unklar. Utopia wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern.
„Die Kommunikation von Utopia ist wirklich nicht gut“, meint Sergio Costa, Chef des Billard-Cafés Q45. „Wir sitzen seit zehn Jahren im Kinogebäude. Und wir wissen nur, dass wir bis zum 7. Oktober bleiben können, wenn sich das Datum nicht noch einmal ändert.“ An diesem Tag entscheidet das Gericht darüber, ob die Aufhebung der Mietverträge rechtens ist. „Ich habe meine fünf Angestellten darüber informiert. Ich werde keine andere Wahl haben, als sie in die Arbeitslosigkeit zu schicken“, sagt Costa. Insgesamt arbeiten in den fünf betroffenen Gaststätten rund 95 Mitarbeiter.
Mitarbeiter werden entlassen
Von den fünf Betrieben – Tie Break, Meneghino, Q45, Coyote Café und Club 5 – scheint nur letzteres vor Gericht keinen Einspruch gegen die Nicht-Verlängerung des Vertrags eingelegt zu haben. „Wir schließen, um gestärkt wieder zurückzukommen“, meint Simon Hajoui, einer der drei Manager des Restaurants, etwas desillusioniert. „Wir wurden schon vor einiger Zeit über das Pachtende informiert. Zunächst aufgrund der Arbeiten rund um die Tram, dann aufgrund von Bauarbeiten, und nun wissen wir eigentlich nicht genau, warum.“ Die 15 Mitarbeiter, die pro Tag zwischen 200 und 300 Gerichte servieren, werden in anderen Restaurants der Gruppe einen neuen Job finden oder in die Arbeitslosigkeit entlassen. „Das ist schade, denn manche von ihnen arbeiten schon seit zehn, zwölf oder gar fünfzehn Jahren für uns“, meint Simon Hajoui.
„Von uns aus gab es keinen Grund, die fünf Verträge nicht zu verlängern“, versichert Thierry Krombach. „Unser Verhältnis ist gut, und es läuft bestens. Mit den Kinogängern am Wochenende und den Angestellten der vielen Unternehmen rundherum sind die Gastbetriebe im Erdgeschoss des Kinokomplexes ideal aufgehoben.“
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