Neun Minuten Stau täglich
Neun Minuten Stau täglich
(jag) - Wie viel Geld geht der luxemburgischen Wirtschaft durch die alltäglichen Staus verloren? Der DP Abgeordnete André Bauler macht sich in einer parlamentarischen Anfrage Gedanken um die Zeit-und Geldverluste, welche im Stau entstehen.
Eine globale Studie dazu besteht nicht, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Es gibt aber immerhin Erhebungen, was die Zeit betrifft, die die Einwohner Luxemburgs täglich zum Weg zur Arbeit benötigen. Addiert man sämtliche Fortbewegungen, kommt man im Schnitt auf 90 Minuten pro Tag. Ein Drittel davon betrifft allein Weg zur Arbeit.
33 Stunden im Stau
Laut der INRIX-Verkehrsstudie verbrachte ein Autofahrer in Luxemburg im Jahre 2015 im Schnitt 33 Stunden im Stau. Luxemburg steht damit an vierter Stelle in Europa, hinter Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Dies wären pro Arbeitstag neun Minuten. Verrechnet man diese Stunden mit dem Durchschnittslohn kommt man auf jährlich 966 Euro pro Person. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der arbeitenden Bevölkerung wären dies 392 Millionen Euro, also weniger als ein Prozent des BIP.
Staus wirken sich aber nicht nur negativ auf die Wirtschaftsleistung aus, so Schneider. Viele Unternehmen verlieren Zeit und Geld wegen verspäteter Lieferungen oder eben dem Personal, welches nicht rechtzeitig am Arbeitsplatz erscheint.
Komplexe Berechnung
Schneider verweist zudem auf die Komplexität einer solchen Studie, welche eine ganze Reihe von Faktoren berücksichtigen müsste. Zudem müssten auch sämtliche Grenzgänger im Rahmen einer solchen Studie erfasst werden.
Zusätzliche Informationen können in Zusammenarbeit mit der Straßenbauverwaltung und dem STATEC im Rahmen von Verkehrszählungen erhoben werden. Auch das Nutzen von GPS-Daten und sogenanntem intelligentem Traffic Mangement kann hier in Zukunft eine Rolle spielen. Konkrete Pläne in diese Richtung bestehen laut Schneider zurzeit aber noch nicht.
Auf umweltrelevante Faktoren wie Luftverschmutzung oder Energieverbrauch, welche ebenfalls eine wirtschaftliche Rolle spielen, ging Schneider in seiner Antwort nicht ein.
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