Neues Zentrum für Finanzinnovation
Neues Zentrum für Finanzinnovation
(las) - Es ist ein Paradox: Der Finanzplatz trägt zu einem Drittel der Wirtschaftsleistung des Landes bei, doch die angewandte Forschung hält sich in diesem Bereich in Grenzen. Ein neues Forschungszentrum soll das ändern. Das „Finance Innovation Technology and Systems Centre“ (FITS ) ist am „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (List) in Belval angesiedelt.
Die treibende Kraft dahinter ist der US-Amerikaner Jorge Sanz, der 2012 bei IBM zum weltweit Verantwortlichen für Innovation im Bankensektor ernannt wurde und zuletzt Direktor des Business Analytics Center der National University of Singapore war. „Ich will meine Erfahrung nutzen, um einen wirtschaftlichen Mehrwert für Luxemburg zu schaffen“, sagt er im LW-Interview.
60 Forscher bis Ende des Jahres
Das FITS-Zentrum wird deshalb sehr eng mit hierzulande angesiedelten Finanzakteuren zusammenarbeiten und so genau auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sein. „Ich will eine zupackende Forschung, die wissenschaftlich relevant ist aber auch den beteiligten Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bringt“, so Sanz.
Aktuell arbeiten knapp 25 Forscher für die neue Einheit. Sanz hat als Ziel, diese Zahl bis Ende des Jahres auf 60 zu erhöhen. Finanziert sollen diese zusätzlichen Mitarbeiter durch Partnerschaften mit Unternehmen und Ministerien. Das List arbeitet bereits heute mit der Finanzaufsicht CSSF und der Datenschutzbehörde CNPD zusammen.
Innovative Cloud-Dienste
Das Zentrum soll in vier Feldern aktiv sein: der Fondsindustrie, der Vermögensverwaltung, der Risikobewertung und Buchhaltung sowie der Einhaltung von gesetzlichen Regeln.
Der Ansatz geht über Fintech hinaus, weil es nicht nur um Technologie geht, sondern auch wie neue Möglichkeiten in die Abläufe von spezifischen Unternehmen integriert werden können. "Es ist ein Zusammenspiel von Menschen, Praktiken und Technologie", betont Sanz.
Doch die Entwicklung von IT-Plattformen steht im Zentrum. So sollen etwa Cloud-Dienste auch für kleinere Firmen zugänglich werden. Unternehmen können so Informationen in Echtzeit bekommen für die es sonst Monate dauern würde. Arbeitsplätze würden so nicht verloren gehen, betont Sanz, im Gegenteil. „Das schafft einen Mehrwert in Milliardenhöhe“, so Sanz weiter.
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