Neuer Schub für die Digitalisierung Luxemburgs?
Neuer Schub für die Digitalisierung Luxemburgs?
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben Luxemburgs Premier Xavier Bettel und Chuck Robbins, Präsident und CEO von Cisco, neue Initiativen zur Beschleunigung der digitalen Transformation in Luxemburg angekündigt.
„Diese werden sich auf drei Schwerpunkte konzentrieren: Cybersicherheit, Talententwicklung und Bildung sowie Nachhaltigkeit“, erklärt dazu am Donnerstag der US-Anbieter von Networking-Lösungen für das Internet.
Bereits 2018 wurden zwischen Luxemburg und Cisco eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach der US-Telekommunikationsdienstleister Luxemburg bei der Umsetzung seiner digitalen Strategie unterstützt. Mit „Digital Lëtzebuerg“ hatte die Regierung 2013 eine Initiative ins Leben gerufen, um den digitalen Wandel anzukurbeln und zu begleiten.
„Seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit mit Cisco im Jahr 2018 haben wir große Fortschritte bei der Bewältigung von Herausforderungen wie Cybersicherheit und digitale Bildung gemacht“, heißt es am Donnerstag dazu in der offiziellen Pressemitteilung der Regierung. „Wir beabsichtigen, Ciscos Expertise im Bereich Nachhaltigkeit zu nutzen, um unsere Strategie der Dekarbonisierung zu beschleunigen. Angesichts des Erfolgs unserer ersten Country Digital Acceleration-Partnerschaft mit Cisco bin ich überzeugt, dass wir unser gemeinsames Ziel, die Digitalisierung Luxemburgs auf nationaler Ebene zu erleichtern, auch weiterhin erreichen werden“, so Premierminister Xavier Bettel.
Talentförderung und Bildung
Als Beitrag zum Digital Skills Bridge-Programm des Großherzogtums sind im Land sechs Cisco Networking Academies aktiv, und in einer ersten Phase wurden 2.100 Studenten zertifiziert. In Partnerschaft mit der Universität Luxemburg beschleunigt Cisco die Innovation im Bereich der digitalen Bildung durch das Programm „Collaboration 21“. „Die Universität Luxemburg ist ein wichtiger Partner für uns“, unterstreicht Renaud Persiani, Luxemburg-Chef von Cisco.
Wie in vielen anderen Ländern auch besteht in Luxemburg ein eklatanter Mangel als IT-Experten. Ein Faktor, der die Digitalisierung bremst.
Hochleistungsrechnen (HPC)
Cisco hat sich an der Entwicklung des Supercomputers Meluxina bei LuxProvide beteiligt, der zu einem der 50 leistungsstärksten Supercomputer der Welt werden soll.
Mit dem Supercomputer im Datenzentrum von LuxConnect steigern Luxemburg und die Europäische Union ihre Kapazitäten auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens. Das soll Forschung und Wirtschaft zugutekommen.
Cisco selbst entwickelt sich dabei vom einst reinen Hardware-Hersteller, zum Beispiel Router und Server, zum Softwareunternehmen. Persiani betont, dass Cybersicherheit zunehmend eine wichtige Rolle spielt. Das Unternehmen entwirft Programme für die Sicherheit kritischer Infrastrukturen und entwickelt Netzwerk-Schutzdienste, auch für kleine und mittlere Unternehmen in Luxemburg.
Die LSAP-Abgeordnete Lydia Mutsch reichte gestern eine parlamentarische Anfrage zur Vereinbarung mit Cisco ein und will darin unter anderem wissen, was genau in dem neuen „Memorandum of Understanding“ steht und wie die Regierungsbilanz zur ersten mit Cisco aussieht.
Zahlreiche Treffen in Davos
Staatsminister Bettel nimmt bereits zum achten Mal am World Economic Forum in Davos teil. Finanzministerin Yuriko Backes traf dort mit ihrer Schweizer Amtskollegin, Finanzministerin Karin Keller-Sutter, zusammen. „Wir haben über die aktuelle Wirtschaftslage in Europa, die internationale Steuerreform und die Stärkung unserer bilateralen Beziehungen gesprochen“, teilte die Ministerin auf Twitter mit.
Premierminister Bettel traf in Davos unter anderem auch Dan Schulman, Präsident und CEO von Paypal, Cristiano Amon, Präsident und CEO von Qualcomm Incorporated, und Adaire Fox-Martin, Präsidentin von Google Cloud International. Ob dabei das noch immer ungewisse Google-Datacenter in Bissen zur Sprache kam, wurde nicht mitgeteilt.
Das Jahrestreffen des World Economic Forum in Davos endet am Freitag (20. Januar). Das Thema des diesjährigen Forums lautete „Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt“.
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