Neue Satelliten-Generation: Vollelektrisch in den Orbit
Neue Satelliten-Generation: Vollelektrisch in den Orbit
(aa) - In Betzdorf sind am Mittwoch die Verträge für die nächste Entwicklungsphase des 2013 angelaufenen Satellitenprogramms Electra unterzeichnet worden. Dabei handelt es sich um eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen SES, der Weltraumagentur ESA und dem deutschen Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Der luxemburgische Staat steuert übrigens 17 Millionen Euro zum Electra-Programm bei. Es ist die höchste Beteiligung Luxemburgs seit dem Beitritt zur ESA im Jahr 2005.
Die Bremer OHB System AG als eines der führenden Raumfahrtunternehmen Europas soll nun eine Satellitenplattform mit vollelektrischem Antrieb entwickeln, um Masse und Startkosten zu verringern. Marco Fuchs, CEO von OHB, bezeichnete die Plattform als strategisches Produkt für sein Unternehmen.
Leichtbau erlaubt Einsatz kostengünstiger Raketen
„Durch die Partnerschaft mit dem größten Satellitenbetreiber der Welt, SES, einerseits und die Unterstützung durch die ESA und ihre Mitgliedstaaten, insbesondere Deutschland, andererseits, werden sich für uns hervorragende Möglichkeiten ergeben, um uns auf diesem attraktiven Markt zu behaupten”, sagte Fuchs in Betzdorf.
Dank Leichtbauweise geht man davon aus, für Electra kostengünstige Trägerraketen einsetzen zu können. Dadurch soll es möglich sein, Endnutzern, einschließlich Verbrauchern, Regierungen und Unternehmen, weitere neue Services anzubieten.
SES wird Satellitenmission definieren
Der luxemburgische Satellitenbetreiber SES wird die Satellitenmission definieren und die Beschaffungsphase leiten. Zu diesem Zweck wird SES eng mit der OHB System AG zusammenarbeiten.
„Electra passt hervorragend in die Innovationsprioritäten von SES. Die Senkung der Gesamtkosten bei der Verlegung von Nutzlast ins All und die Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten sind wesentliche strategische Elemente für Satellitenbetreiber. Der Elektroantrieb wird aller Voraussicht nach die Wettbewerbsfähigkeit der Satellitenindustrie stärken", so Martin Halliwell, SES Chief Technology Officer.
Europäische Weltraumindustrie soll vorankommen
Die Vertragsunterzeichnung in Betzdorf gilt als wesentliches Element des ESA-Programms Artes-11 (fortgeschrittene Forschung zu Telekommunikationssystemen) und eine Ergänzung der ESA-Initiative, die das Ziel verfolgt, die europäische Weltraumindustrie in eine führende Position bei innovativer Satellitentechnologie zu bringen.
