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Luxemburgs Handwerker sind bei Elektroautos zurückhaltend
Wirtschaft 2 Min. 20.09.2022 Aus unserem online-Archiv
Mobilität

Luxemburgs Handwerker sind bei Elektroautos zurückhaltend

Das Angebot an geeigneten Elektrofahrzeugen ist aus Sicht der Handwerker noch sehr begrenzt.
Mobilität

Luxemburgs Handwerker sind bei Elektroautos zurückhaltend

Das Angebot an geeigneten Elektrofahrzeugen ist aus Sicht der Handwerker noch sehr begrenzt.
Foto: B-On
Wirtschaft 2 Min. 20.09.2022 Aus unserem online-Archiv
Mobilität

Luxemburgs Handwerker sind bei Elektroautos zurückhaltend

Uwe HENTSCHEL
Uwe HENTSCHEL
Mehr als 90 Prozent der Firmen sind mit Verbrennern unterwegs, wie die Ergebnisse einer Umfrage von ACL und Handwerkskammer zeigen.

Auch wenn das Handwerk bei der Umsetzung der Energiewende die wohl wichtigste Rolle spielt, so ist der Beitrag der Handwerksunternehmen beim damit verbundenen Umstieg auf Elektrofahrzeuge eher bescheiden. Elektrisch betriebene Laster und Kleintransporter sind derzeit eher die Ausnahme, wie eine repräsentative Umfrage der Handwerkskammer (CDM) und des Automobilclubs (ACL) zeigt.

99 Prozent der Transporter mit Verbrennungsmotor

Begründet wird das seitens der Handwerker zum einen mit der nicht ausreichenden Ladeinfrastruktur und zum anderen mit dem zu geringen Angebot an geeigneten Fahrzeugen, die auf die Bedürfnisse von Handwerkern zugeschnitten sind. Zum Beispiel, was die Reichweite und Nutzlast betrifft.

Über 90 Prozent der Handwerker nutzen deshalb nach wie vor Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Und bei den Kleintransportern liegt diese Quote laut Studie sogar bei 99 Prozent. Nur 15 Prozent der Unternehmen verfügen über mindestens eine Ladestation. CDM und ACL begrüßen in diesem Zusammenhang die Prämie für Unternehmen, die in die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge investieren. 

Viel ungenutzte Zeit im Verkehr

Ein weiteres Problem, das auch durch die Umstellung auf Elektro nicht unmittelbar gelöst werden kann, ist aus Sicht vieler Handwerker (60 Prozent) die im Verkehr verbrachte Zeit.  Nach Berechnungen von CDM und ACL beträgt der Zeitverlust der Beschäftigten im Verkehr 141 Stunden pro Jahr und Fahrzeug. Dieser Produktivitätsverlust für die Unternehmen könne auch deren Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen, so die Auftraggeber der Umfrage, die deshalb mehr öffentliche Investitionen zur Verbesserung der Mobilität fordern. 

Für 77 Prozent der Unternehmen sind die Investitionskosten auch der Grund für die Zurückhaltung bei der Umstellung auf Elektromobilität. Entsprechend planen derzeit auch nur 37 Prozent der Betriebe, in Elektromobilität zu investieren

Über Fördermöglichkeiten zu wenig informiert

CDM und ACL begrüßen die Bemühungen der Regierung, die Elektromobilität zu beschleunigen, insbesondere über das Förderprogramm „Clever fueren“. Allerdings hat die Umfrage auch gezeigt, dass ein Drittel der Unternehmen gar nicht über die Fördermöglichkeiten bei der Umstellung der Fahrzeugflotte informiert ist.

Vor diesem Hintergrund und um Handwerksbetriebe für die Herausforderungen der Mobilität zu sensibilisieren, wollen die CDM und der ACL zukünftig stärker kooperieren, um gezielte Informationsveranstaltungen und Schulungen für Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu organisieren. 

Alternative Technologien nicht ausblenden

Bei allen Bemühungen sollen dabei auch alternative Technologien in Betracht gezogen werden. So zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass für 50 Prozent der Unternehmer der Elektroantrieb nicht unbedingt die beste Lösung ist. „Bevor die Politik beschließt, eine Technologie auf Kosten anderer zu bevorzugen, fordern die Handwerksbetriebe daher die luxemburgische Regierung sowie die europäischen Entscheidungsträger auf, die Realitäten vor Ort zu berücksichtigen“, erklären dazu die beiden Verbände. 


Lokales, Stau nach Unfall, Unfall Autobahn A1, zwischen Tunnel Howald und Gasperich Kreuz, Nachwehen vom Unfall,   Foto: Luxemburger Wort/Anouk Antony
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Bis 2035 soll mehr als die Hälfte der Fahrzeuge im Land rein elektrisch unterwegs sein. Doch damit allein ist es nicht getan.

Die Handwerkskammer und der Automobilclub plädieren deshalb „für eine neutrale Politik in Bezug auf alternative Technologien zu fossilen Brennstoffen, um der Energiewende eine echte Chance zu geben und den Nutzern die Möglichkeit zu geben, entsprechend ihrer Mobilitätsbedürfnisse zu wählen“.  Möglichkeiten wie Biokraftstoff oder Wasserstoff sollten deshalb gleichermaßen berücksichtigt werden.

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