Luxemburger und ihr Geld
Luxemburger und ihr Geld
Über Geld zu reden ist noch für viele Menschen in Luxemburg ein Tabu – besonders für die älteren Generationen. Die jüngeren zwischen 18 und 39 Jahren zeigen sich dem Thema gegenüber „offener“. Dies geht aus einer Umfrage über Luxemburger Einwohner und ihr Verhältnis zum Geld hervor.
Das Steuerberatungsunternehmen „ATOZ Tax Advisers Luxembourg“ hat das Meinungsforschungsinstitut „Quest“ mit dieser Umfrage beauftragt. Keith O'Donnell, einer der geschäftsführenden Partner der Firma ATOZ, stellte die Ergebnisse gestern in Senningerberg vor: „Wir wollen mit dieser Studie zu der Debatte über die Zukunft unseres Landes beitragen.“ In einigen Fällen hat die Umfrage zu überraschenden Ergebnissen geführt.
Luxemburger wollen einen höheren maximalen Steuersatz
Die Befragung wurde bei einer repräsentativen Stichprobe von 1 000 Einwohnern in Luxemburg – darunter 530 mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit – durchgeführt. 490 Männer und 510 Frauen haben auf die Fragen geantwortet.
37 Prozent der Teilnehmer würden einen maximalen Steuersatz von 50 Prozent und mehr in Luxemburg bevorzugen. Seit der Steuerreform von 2017 liegt dieser bei 42 Prozent bei mehr als 200 004 Euro brutto im Jahr. Bei der Umfrage sind insbesondere die Senioren und Einwohner mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit der Meinung, dass der maximale Steuersatz höher sein sollte.
85 Prozent der Befragten waren sich auch nicht im Klaren darüber, wie viele Steuerzahler für 50 Prozent der Steuereinkommen des Staates sorgen. „Es gibt eine Diskrepanz zwischen der Realität und ihrer Wahrnehmung“, kommentierte O'Donnell die Ergebnisse. „In Luxemburg machen zehn Prozent der Steuerzahler 50 Prozent der Steuereinkommen des Staates aus.“
3 016 Euro im Monat, um über die Runden zu kommen
Laut Umfrage ist ein monatliches Nettoeinkommen von 3 016 Euro nötig, um in Luxemburg leben zu können. In diesem Zusammenhang sagte O'Donnell, dass – angesichts der hohen Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten in Luxemburg – der bisherige Mindestlohn von 1 998,59 Euro brutto im Monat höher sein könnte.
Wer mehr als 12 018 Euro netto im Monat verdient, gilt der Umfrage folgend als reich. „Im Nachbarland Frankreich gilt man als reich, wenn man ungefähr die Hälfte dieses Betrages verdient“, sagte O'Donnell. Laut Studie beträgt das durchschnittliche Finanzvermögen (ohne Immobilien) eines „Reichen“ in Luxemburg 1 310 814 Euro.
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