Luxemburger sind bereit, sich für das Klima einzuschränken
Luxemburger sind bereit, sich für das Klima einzuschränken
(mab) - Die vierte Umfrage der European Investment Bank (EIB) zum Klimawandel zeigt: Immer mehr Menschen befürworten strengere staatliche Maßnahmen, die Verhaltensänderungen in der Klimakrise erzwingen.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
· 76 Prozent der Luxemburgerinnen und Luxemburger halten den Klimawandel und seine Folgen für die größte Herausforderung der Menschheit im 21. Jahrhundert
· 77 Prozent finden, dass sich der Klimawandel auf ihren Alltag auswirkt
· 66 Prozent der Befragten glauben, dass es Luxemburg nicht gelingt, seine CO2-Emissionen bis 2050 drastisch und Paris-konform zu senken
· 63 Prozent befürworten strengere staatliche Maßnahmen, die die Menschen zu Verhaltensänderungen zwingen (2 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr)
· 87 Prozent wollen Kurzstreckenflüge in Zusammenarbeit mit den Nachbarländern durch umweltfreundliche Schnellzugverbindungen ersetzen
Streitthema Energie
Auf die Frage, welche Energiequelle ihr Land nutzen sollte, um die Erderwärmung zu bekämpfen, nennen die meisten Luxemburgerinnen und Luxemburger erneuerbare Energien (58 Prozent, 5 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt von 63 Prozent). 67 Prozent der über 30-Jährigen befürworten den Einsatz erneuerbarer Energien. Bei den über 64-Jährigen sind es 17 Prozentpunkte weniger (50 Prozent). Linksorientierte Luxemburger setzen viel stärker auf Erneuerbare als Rechtsorientierte (59 Prozent ggü. 50 Prozent; ein Unterschied von 9 Prozentpunkten).
Insgesamt stehen die Menschen in Luxemburg weniger hinter der Kernenergie als andere Europäerinnen und Europäer (6 Prozent ggü. 12 Prozent).
Außerdem finden sie häufiger als andere in Europa (29 Prozent ggü. 17 Prozent), dass ihr Land auf Energieeinsparungen setzen sollte. Diese Ansicht vertreten vor allem die über 64-Jährigen (38 Prozent). Das sind 20 Prozentpunkte mehr als bei den unter 29-Jährigen (nur 18 Prozent räumen Energieeinsparungen Priorität ein). Deutlich mehr Befragte setzen auf Energieeinsparungen als auf einen stärkeren Einsatz von Erdgas (3 Prozent).
Bevorzugte Lösungen gegen den Klimawandel
Die meisten Menschen in Luxemburg (70 Prozent, europaweit 69 Prozent) würden eine Steuer auf Produkte und Dienstleistungen begrüßen, die am stärksten zur Erderwärmung beitragen. Dies würden sogar 71 Prozent der Befragten mit geringerem Einkommen befürworten.
Die Luxemburgerinnen und Luxemburger sind auch für eine Garantie von mindestens fünf Jahren auf Elektro- oder Elektronikgeräte (94 Prozent) und dafür, Kurzstreckenflüge durch umweltfreundliche Schnellzugverbindungen zu ersetzen (92 Prozent). Außerdem befürworten sie „weichere“ Maßnahmen wie die Verbesserung der Bildung und eine stärkere Sensibilisierung der Jugend für einen nachhaltigen Konsum (95 Prozent).
Kris Peeters, Vizepräsident der EIB: „Eine wachsende Mehrheit der Luxemburgerinnen und Luxemburger fordert strengere Maßnahmen und Instrumente, um den Klimawandel zu bekämpfen. Auf dem laufenden Klimagipfel COP 26 müssen wir unsere Anstrengungen verstärken und die grüne Wende beschleunigen.“
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