Lufthansa bestellt neue Flugzeuge und setzt länger auf den A380
Lufthansa bestellt neue Flugzeuge und setzt länger auf den A380
(dme/dpa) - Bei der deutschen Fluggesellschaft ist zur Zeit einiges im Wandel. Nach der Vorstellung des neuen Kabinenprodukts „Allegris“ folgte am Donnerstag zunächst die Nachricht, dass Vorstandschef Carsten Spohr fünf weitere Jahre an der Spitze des Airline-Konzerns bleibt. Anschließend wurde eine Flugzeugbestellung über 22 neue Maschinen bekannt, mit der man die Interkontinentalflotte weiter modernisieren und aufstocken will.
Konkret ordert die Lufthansa-Gruppe zehn Exemplare des Airbus A350-1000, welcher sich in der gestreckten Variante noch nicht in der Konzernflotte befindet, sowie fünf Maschinen vom A350-900. Auch Boeing ging bei der Bestellung nicht leer aus, stockte man die bestehende 787 Dreamliner-Order um sieben weitere Exemplare auf.
Mit der Order wolle man ältere Maschinen in der Flotte ersetzen, heißt es von der Lufthansa Group. Konkret sollen folgende Modelle ausgetauscht werden: Boeing 747-400, Airbus A340-600, Airbus A340-300, Boeing 777-200 (Austrian), Boeing 767-300 (Austrian) und Airbus A330-200. Interessant daran: der kürzlich erst wieder reaktivierte Riesen-Jumbo Airbus A380 wird nicht erwähnt. Spohr erklärte bei der Jahrespressekonferenz in Frankfurt, dass die neuen A350-1000 die reaktivierten Airbus-Jumbos am Drehkreuz Menschen ersetzen sollen. Anschließend könnten sie in Frankfurt weitergenutzt werden, bis das neue Boeing Flaggschiff 777X nach jahrelanger Verspätung ausgeliefert wird. Wann das sein wird? „Das weiß nicht einmal Boeing aus heutiger Sicht“, so Spohr.
Erstmals wieder Milliardengewinn nach Corona
Darüber hinaus hat die deutsche Fluggesellschaft am Freitag nach zwei Verlustjahren in der Corona-Krise 2022 im Tagesgeschäft wieder einen Milliardengewinn erzielt. Dank der Erholung der Ticketnachfrage und Rekordergebnissen bei Fracht und Wartung erreichte der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) gut 1,5 Milliarden Euro, wie der im MDax gelistete Konzern am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Damit traf die Lufthansa ihre im Jahresverlauf dreimal erhöhte Prognose und erfüllte die Erwartungen von Analysten. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Carsten Spohr den bereinigten operativen Gewinn „deutlich“ nach oben treiben. Analysten gingen hier zuletzt von etwa 1,65 Milliarden Euro aus.
Im abgelaufenen Jahr beförderten die Fluggesellschaften des Konzerns insgesamt rund 102 Millionen Passagiere und damit mehr als doppelt so viele wie im zweiten Corona-Jahr 2021. Dennoch blieben die Passagier-Airlines operativ mit 300 Millionen Euro in den roten Zahlen, da die Gewinne der zweiten Jahreshälfte die Verluste aus dem pandemiegeprägten ersten Halbjahr nicht ausgleichen konnten. Der Umsatz sprang konzernweit um 95 Prozent auf fast 32,8 Milliarden Euro nach oben. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 791 Millionen Euro nach einem Verlust von knapp 2,2 Milliarden im Jahr zuvor.
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