Kritik an Lieferdiensten in Luxemburg wächst
Kritik an Lieferdiensten in Luxemburg wächst
Zu den wenigen Unternehmen, die von der Krise profitieren, gehören die Lieferdienste. Im Lockdown sind sie für zahlreiche Restaurants die einzige Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Dennoch wächst nun die Kritik an den Praktiken der Dienstleister. Déi Lénk warnen in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung vor einer „Uberisierung“ der Luxemburger Wirtschaft. Onlineplattformen wie Wedely nutzten „Grauzonen im Arbeitsrecht“, um ihre Mitarbeiter auszubeuten, kritisiert die Partei.
„Die Kuriere haben im Regelfall nämlich keinen Arbeitsvertrag mit der Plattform, sind rechtlich also nicht abgesichert und die Plattform zahlt für sie keine Sozialversicherungsbeiträge. Laut Plattformbetreibern sind die Kuriere freischaffende Dienstleister, die ihre Arbeitszeiten flexibel an ihre Lebensumstände anpassen können“, so das Schreiben. „Déi Lénk hingegen sind der Auffassung, dass die Kuriere sehr prekär Beschäftigte ohne Arbeitsvertrag und ohne jegliche Absicherung sind, deren Einkommen von der Plattform und ihren Betreibern abhängt.“
Inzwischen hat die Inspection du Travail et des Mines (ITM) mittlerweile Untersuchungen zu den Praktiken von Wedely angestellt, worauf die Justiz ein Verfahren eingeleitet hat. Am Montag hat der Prozess wegen Verdachts auf Schwarzarbeit gegen die Betreiber vor dem Bezirksgericht in Luxemburg begonnen.
Déi Lénk fordern die Regierung auf, einen rechtlichen Rahmen für die sogenannte Plattformwirtschaft auszuarbeiten. Ein solcher sei bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen. Darüber hinaus kritisiert die Partei, dass mit den öffentlichen Hilfen für den Gastronomiesektor aktuell auch indirekt die Essenslieferdienste mitfinanziert werden.
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