Kollektivvertrag im Bankgewerbe: Aleba bezieht Stellung
Kollektivvertrag im Bankgewerbe: Aleba bezieht Stellung
Zwischen der Bankengewerkschaft Aleba und den Gewerkschaften OGBL und LCGB fliegen die Fetzen. Der Streitpunkt: Am 9. November hatten die Aleba, die Bankenvereinigung (ABBL) und die „Association des compagnies d'assurances et de réassurances“ (ACA) mitgeteilt, dass eine Grundsatzvereinbarung über die Erneuerung der Kollektivverträge für den Bankensektor und die Versicherungsbranche für die Jahre 2021 bis 2023 getroffen wurde. Diese Vorgehensweise hatten die Gewerkschaften OGBL und LCGB bei einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag scharf kritisiert. Demnach würden nämlich „Geheimverhandlungen“ stattfinden; der OGBL und der LCGB wären aus den Diskussionen ausgeschlossen. Die Vorgehensweise der Aleba sei ein „Trauerspiel“ und aus juristischer Sicht „äußerst fragwürdig“.
Es ist falsch zu sagen, dass die Aleba alles im Alleingang machen will.
Aleba
„Es wurde lediglich eine Grundsatzvereinbarung getroffen“, betont die Aleba in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung und weist die Kritik scharf zurück. Die Bankengewerkschaft habe weder Verhandlungen aufgenommen noch eine Vereinbarung zur Verlängerung der bestehenden Tarifverträge mit der ABBL oder der ACA unterzeichnet, heißt es weiter. Die getroffene Grundsatzvereinbarung ziele unter anderem darauf ab, die Aufrechterhaltung der ausgehandelten Bedingungen zu garantieren – beispielsweise der 13. Monat, die verlängerten Kündigungsfristen oder ein 26. Urlaubstag für Mitarbeiter die mehr als 50 alt sind.
„Das schadet der Branche“
Angesichts der aktuellen Gesundheitskrise und der damit einhergehenden breiten Unsicherheit über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sei es nur „offensichtlich und logisch“, dass die Aleba „als Gewerkschaft mit sektoraler Repräsentativität diesen Dialog mit der Arbeitgeberseite aufnimmt“, heißt es bei der Bankengewerkschaft. Dazu komme, dass die Aleba die nationalen Gewerkschaften OGBL und LCGB „sofort“ über die Situation informiert und eine erste Arbeitssitzung vorgeschlagen habe – eine Einladung, die nach Angaben der Aleba nach ohne Antwort blieb.
„Es ist daher falsch zu sagen, dass die Aleba alles im Alleingang machen will“, moniert die Gewerkschaft und kritisiert den Schritt, sich auf diese Weise an die Medien zu wenden. „Das schadet der Branche letztlich nur.“
OGBL-Vertreterin Véronique Eischen hatte am Donnerstag den „Alleingang“ der Aleba kritisiert. Demnach sei nicht zu verstehen, „warum die Aleba die Gewerkschaftsfront sprengt. Die einzig mögliche Antwort wäre, dass die Vertreter der Aleba die nützlichen Idioten der ABBL und ACA sind!“
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