Kollektivurlaub: 13 Baufirmen arbeiteten ohne Genehmigung
Kollektivurlaub: 13 Baufirmen arbeiteten ohne Genehmigung
Nach Ende des Kollektivurlaubs am 23. August wird auf den Baustellen des Landes wieder der Hammer geschwungen. In der Zeit durfte nur mit einer Sondergenehmigung an Projekten weitergearbeitet werden, die als besonders wichtig oder dringlich eingestuft wurden.
Die „Inspection du travail et des mines“ (ITM), die darüber wacht, dass die Regeln im Bausektor eingehalten werden, hat am Montag einen Bericht über die Kontrollen veröffentlicht, die sie in der Sommerpause durchgeführt hat. Demnach überprüften die Kontrolleure der Behörde zwischen dem 31. Juli und 23. August 2020 174 Baustellen und 197 Unternehmen. Insgesamt führte die ITM 283 Einzelüberprüfungen durch.
Infolge der Kontrollen verhängte die Behörde gegen 13 Baufirmen Arbeitsunterbrechungen, die in der Sommerpause ihre Arbeiten fortgesetzt hatten, ohne über eine Ausnahmegenehmigung zu verfügen. Daneben wurden aus dem gleichen Grund Maßnahmen gegen drei Sanitärunternehmen ergriffen. Der ITM kontrolliert ebenfalls, ob die Vorschriften zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge eingehalten werden. Das wurde in diesem Jahr zusätzlich verkompliziert durch die neuen Abstands- und Hygieneregeln infolge der Corona-Pandemie.
Die Kontrolleure verhängten in der Sommerpause 55 Baustellenschließungen, weil dort gegen verschiedene Vorschriften vorstoßen worden war. In fünf weiteren Fällen wurden 48-stündige Arbeitsunterbrechungen ausgesprochen. Daneben beschäftigten drei Unternehmen insgesamt 13 Arbeiter aus Drittstaaten ohne Arbeitserlaubnis. Gegen diese wurden ebenfalls Arbeitsniederlegungen verhängt; ein Betrieb musste zusätzlich ein Bußgeld von 25.000 Euro zahlen. Schließlich wurden zwei Unternehmen verwarnt, weil sie Jugendliche unter 16 beziehungsweise 15 beschäftigten.
Weiterhin schwierige Bedingungen
In diesem Jahr hing lange in der Luft, ob es in der Branche überhaupt einen Kollektivurlaub geben soll. Aufgrund des Ausfalls durch den Lockdown und den Zeitverlust aufgrund der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gegen das Corona-Virus hatte die Arbeitgeberseite gefordert, dass der Urlaub ausgesetzt oder zumindest verkürzt werden soll. Die Verhandlungen dazu mit den Gewerkschaften scheiterten Mitte Mai, so dass der Kollektivurlaub in diesem Jahr normal stattfand.
Die Branche befürchtet einen Anstieg der Covid-Fallzahlen, jetzt, wo die Arbeiter aus dem Urlaub zurückkommen. Auch wenn ein weiterer kompletter Lockdown als unwahrscheinlich gilt, wäre es ein weiterer schwerer Schlag für die Betriebe, wenn sie Teile ihrer Belegschaft unter Quarantäne stellen müssten. Um dem vorzubeugen, verteilte das Gesundheitsministerium Voucher an die Baufirmen, damit diese ihre Mitarbeiter kostenlos auf das Virus testen können.
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