Google äußert sich erstmals zum Rechenzentrum in Bissen
Google äußert sich erstmals zum Rechenzentrum in Bissen
Nach langem Stillschweigen äußerte sich Google im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals selbst zu dem geplanten Rechenzentrum in Bissen.
Das Projekt war in der Vergangenheit vor allem von den Anwohnern teils heftig kritisiert worden, weil es in Bezug auf die Wasser- und Stromversorgung Bedenken gab. Entsprechend groß war das Interesse der Journalisten.
Allerdings betonten die Vertreter des Konzerns bereits vor Beginn der Pressekonferenz, dass es keine neuen „Hard News“ zu verkünden gebe. So unterstrichen sie mehrfach, dass noch nichts entschieden sei und sie eine Vielzahl von Optionen prüfen, darunter auch Standorte in anderen Ländern.
Ähnlich vage blieben die Sprecher in Bezug auf genaue Zahlen, aber sie rechnen mit einer Gesamtinvestition von über einer Milliarde Euro und mindestens 100 neuen Arbeitsplätzen. „Wir werden dort in erster Linie Mitarbeiter zur Wartung, Sicherheit und Logistik beschäftigen. Dafür benötigen wir eine große Bandbreite von Qualifikationen – vom Ingenieur bis hin zum ungelernten Arbeiter“, sagte Frederic Descamps, Manager für Rechenzentren bei Google.
Bestätigen konnte Fabien Vieau, Googles Regionaldirektor für Datencenter und Standort Strategie, das Ausmaß des Ressourcenverbrauchs: Das Datencenter werde in der ersten Ausbauphase bis 2023 bis zu sieben Prozent des nationalen Stromaufkommen des Landes verbrauchen und in der zweiten Phase bis zu zwölf Prozent.
Fabien Vieau, Googles Regionaldirektor für Datencenter und Standort-Strategie, über die Frage, was für Luxemburg als Standort spricht:
Für den ersten Teil sei die bestehende Infrastruktur ausreichend, für die zweite Phase sei aber ein Ausbau notwendig. Der Netzbetreiber Creos habe aber ohnehin vor, sein Netz auszubauen, unabhängig davon ob Googles Datenzentrum kommt oder nicht.
Gleichzeitig betonte das Unternehmen aber, dass Datenzentren in den letzten fünf Jahren sieben mal effizienter geworden seien und im Schnitt 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als noch vor wenigen Jahren. Darüber hinaus decke der Konzern seit 2017 seinen Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Fabien Vieau über die Sorgen der Anwohner:
Die andere kritische Frage lautet, ob das Unternehmen genügend Wasser in Bissen zu Verfügung hat, um seine Anlagen zu kühlen. Fabien Vieau sagte, dass der Wasserbedarf des Rechenzentrums mehreren Zehn-Liter-Eimern pro Sekunde entspreche. Im Augenblick würden mehrere Optionen geprüft, wie dieser zu decken sei. Eine Möglichkeit sei es, aufbereitetes Wasser aus einem der lokalen Klärwerke zu nehmen.
Fabien Vieau über die Auswirkungen auf die Umwelt:
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