Gleiche Arbeit, weniger Geld
Gleiche Arbeit, weniger Geld
In der EU bleibt das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten groß: So verdiente im Jahr 2017 ein Beschäftigter in Bulgarien im Schnitt 4,90 Euro pro Stunde, in Luxemburg sind es 37,60 Euro. Somit ist Arbeit in Bulgarien mehr als siebeneinhalb Mal günstiger als in Luxemburg. Im Vergleich zu Dänemark, wo die Arbeitskosten mit 42,50 Euro pro Stunde EU-weit am höchsten sind, ist die Arbeit in Bulgarien sogar rund zehn Mal günstiger.
Insgesamt ist der EU-Durchschnittswert von 2016 auf 2017 um 2,3 Prozent auf 26,80 Euro pro Stunde hochgegangen.
Der Eurostat-Studie zufolge sind die Arbeitskosten in diesem südosteuropäischen Land im vergangenen Jahr trotz eines deutlichen Anstiegs in jüngster Zeit die niedrigsten in der EU geblieben. Auffallend niedrig sind die Lohnkosten auch in Rumänien (6,30 Euro), Litauen (acht Euro), Lettland (8,10 Euro), Ungarn (9,10 Euro) und Polen (9,40 Euro).
Insgesamt ist der EU-Durchschnittswert von 2016 auf 2017 um 2,3 Prozent auf 26,80 Euro pro Stunde hochgegangen. Einzig in Großbritannien und Finnland haben sich die Arbeitskosten reduziert. In Bulgarien sind sie um zwölf Prozent gestiegen, in Luxemburg sind es 2,5 Prozent.
Steigende Gehälter: Zeichen der wirtschaftlichen Stärke
Zu den Ursachen der Entwicklungen machte Eurostat keine Angaben. Arbeitskosten setzen sich aus Löhnen und Gehältern sowie Lohnnebenkosten – etwa Sozialbeiträgen der Arbeitgeber – zusammen.
Steigende Gehälter und Lohnnebenkosten machen Beschäftigung teurer. Steigen die Arbeitskosten schneller als die Produktivität, neigen Unternehmen dazu, Jobs abzubauen und stattdessen mehr zu investieren, etwa in Automatisierung. Steigende Gehälter sind indes auch Ausdruck der weiterhin guten Konjunktur und wirtschaftlichen Stärke.
Arbeitskosten fallen pro Bereich unterschiedlich aus
Die von Eurostat dargestellten Daten basieren auf Unternehmen, die zehn oder mehr Mitarbeiter beschäftigen. Zu beachten ist auch, dass die Einschätzungen des europäischen Statistikamtes nicht die Arbeitskosten in den Bereichen der Landwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung berücksichtigen. In Luxemburg sind die Arbeitskosten pro Stunde am höchsten im Bereich der Dienstleistungen (40,60 Euro). Danach kommen die gewerbliche Wirtschaft (37,40 Euro), die Industrie (32,50 Euro) und der Bausektor (25,80 Euro).
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