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Gefütterte Westen für frierende Banker
Wirtschaft 2 Min. 03.02.2023
Zu kalt am Arbeitsplatz

Gefütterte Westen für frierende Banker

Bei maximal 19 Grad kann es im Büro für manche Mitarbeiter schnell ungemütlich werden.
Zu kalt am Arbeitsplatz

Gefütterte Westen für frierende Banker

Bei maximal 19 Grad kann es im Büro für manche Mitarbeiter schnell ungemütlich werden.
Foto: Shutterstock
Wirtschaft 2 Min. 03.02.2023
Zu kalt am Arbeitsplatz

Gefütterte Westen für frierende Banker

Geldinstitute in Frankfurt verteilen Decken und dicke Kleidung an bibbernde Bankangestellte in 19-Grad-Büros.

(Bloomberg) - Es ist kühl in Frankfurts Bankentürmen. Wegen der Energiekrise heizen viele Institute nur noch auf 19 Grad. Damit die Mitarbeiter sich dennoch wohlfühlen, greifen die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und die Kreditanstalt KfW jetzt zu ungewöhnlichen Mitteln. Sie geben Decken beziehungsweise Westen an Kollegen aus.

Letzteres ist bei der Helaba der Fall. Seit dieser Woche werden gefütterte Westen an verschiedenen Standorten der Landesbank verteilt. Das bestätigte ein Sprecher gegenüber Bloomberg News. Die Bank wolle trotz der niedrigeren Temperaturen für angenehme Arbeitsbedingungen sorgen. Die Nachfrage nach den Westen sei sehr groß, hieß es.

Im Vorfeld geplant

Die Aktion bei der Helaba war von langer Hand geplant. Schon vor Weihnachten wurde zur Anprobe innerhalb der Bank geladen. Mitarbeiter waren aufgefordert worden, eine für sich passende Größe zu finden. Anschließend bestellte die Helaba die Westen für alle Kollegen, die sie wollten.


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Die Westen bei der Landesbank sind ebenso gratis wie die Decken, die die KfW-Tochter Ipex-Bank an ihre rund 800 Kollegen in Frankfurt verteilt hat, wie eine Sprecherin dort sagte. Die „nachhaltig aus recyceltem Kunststoff gefertigten Fleecedecken“ seien Anfang Januar über die Postfächer an die Belegschaft verteilt worden. Jeder könne die Decken nun bei Bedarf nutzen.

Die Ipex-Bank verwies zur Begründung ebenfalls auf die Temperatur in den Büros und erklärte, dass aufgrund der behördlichen Vorgaben zur Sicherung der Energieversorgung - wie in anderen öffentlichen Gebäuden - in den Räumen der staatlichen KfW nur noch bis maximal 19 Grad geheizt werde.

Rolltreppen außer Betrieb

Die niedrigeren Temperaturen in den Büros sind aber längst nicht die einzige Maßnahme, mit denen Frankfurter Banken versuchen, Energie zu sparen. Einige haben Rolltreppen außer Betrieb gesetzt, Außenbeleuchungen abgeschaltet oder Warmwasser auf den Toiletten abgedreht.

Die Ausgabe von Decken und Westen als zentral gesteuerte Aktion von Banken bleibt aber die Ausnahme in Deutschland. Deutsche Bank AG, BayernLB und DekaBank erklärten beispielsweise auf Anfrage von Bloomberg, solche Maßnahmen nicht ergriffen zu haben.

Auch bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gab es keine zentrale Aktion, jedoch schränkte ein Sprecher ein, dass es in den vergangenen Monaten eine höhere Anzahl an Bestellungen von Westen in LBBW-Optik im Zentraleinkauf gegeben habe. Das gehe wohl auf die Eigeninitiative einzelner Führungskräfte für ihre Teams zurück. 

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