Frachtaktivitäten belasten CFL-Nettoergebnis
Frachtaktivitäten belasten CFL-Nettoergebnis
(aa) - Die nationale Eisenbahngesellschaft hat im letzten Geschäftsjahr einen neuen Passagierrekord aufgestellt. Rund 22,9 Millionen waren 2017 mit der CFL unterwegs. Das ist nahezu eine halbe Million mehr als 2016. Schaut man sich die Entwicklung über einen Zeitraum von 10 Jahren an, so ist die Zahl all jener, die den Zug nehmen, um fast 40 Prozent gestiegen.
Der Pünktlichkeitsindikator ist in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Laut CFL lag er 2017 nur noch bei 89,6 Prozent. Zurückgeführt wird dies auf die allgemeine Sättigung des Netzes, dem Umstand, dass nicht nur Reisende, sondern auch Fracht befördert werden und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Schienenfahrzeuge während der Ausrüstung mit dem Sicherheitssystem ETCS.
Die CFL-Gruppe investierte 2017 mehr als 100 Millionen Euro und damit deutlich mehr als 2016. Neben dem ETCS wurde das Geld für neue Triebwagen und Waggons sowie für die Fertigstellung der Infrastrukturen des Intermodalterminals und des Zentrallagers in Bettemburg ausgegeben.
Vierter Nettogewinn in Folge
Was die Geschäftsbilanz angeht, so konnte diese nicht mit der des Vorjahres mithalten – auch wenn die CFL für 2017 erneut einen zweistelligen Nettogewinn vorzuweisen haben. Das konsolidierte Ergebnis liegt bei zehn Millionen Euro. 2016 hatte der Nettogewinn allerdings bei 13,5 Millionen Euro gelegen. Das entspricht einem Rückgang um 26,3 Prozent.
Die CFL-Verantwortlichen begründen das schlechtere Nettoergebnis vor allem mit dem Abschneiden der Frachtsparte, speziell im Bereich der kombinierten Fracht und Logistik. CFL Multimodal hatte 2016 einen Verlust von vier Millionen Euro gemeldet. Im vergangenen Geschäftsjahr lag das Minus nun bei 13,9 Millionen Euro.
CFL Cargo machte 2017 immerhin wieder einen Gewinn von 3,3 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 8,5 Millionen im Jahr 2016. Das konventionelle Frachtgeschäft konnte jedoch das Defizit bei CFL Multimodal nicht annähernd ausgleichen.
Wie Jeannot Waringo, Verwaltungsratspräsident der CFL-Gruppe, und Generaldirektor Marc Wengler am Montag erläuterten, habe man durch den Betriebsstart des Intermodalterminals in Bettembourg-Düdelingen und den damit verbundenen Aufwand zwar mit negativen Auswirkungen gerechnet, nicht jedoch in dieser Höhe.
Nachdem dort 2017 noch nicht die gewünschte Produktivität erreicht worden sei, gehe man für die kommenden Jahre von einer deutlichen Besserung aus. Wie Jeannot Waringo ankündigte, will man dank eines ambitionierten Businessplans in den nächsten drei bis vier Jahren in diesem Bereich eine schwarze Null schreiben.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und den Umsätzen meldeten die CFL für 2017 ebenfalls etwas schlechtere Zahlen. Das Ebit ging um knapp 18 Prozent auf 15,8 Millionen zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (Ebitda) stieg hingegen um gut 22 Prozent.
Die Umsätze der CFL-Gruppe insgesamt sanken leicht um 3,5 Prozent auf 882,3 Millionen Euro, was auf den Bereich Infrastruktur zurückzuführen war, da die Umsätze in den übrigen Beiden Bereichen, Reise- und Frachtaktivitäten, jeweils leicht zunahmen.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
