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Finanzplatz: Der Fels in der Corona-Brandung
Wirtschaft 2 Min. 05.02.2021 Aus unserem online-Archiv

Finanzplatz: Der Fels in der Corona-Brandung

In vielen Ländern des Euroraum leiden Finanzunternehmen stärker unter der Pandemie als in Luxemburg.

Finanzplatz: Der Fels in der Corona-Brandung

In vielen Ländern des Euroraum leiden Finanzunternehmen stärker unter der Pandemie als in Luxemburg.
Foto: Gerry Huberty
Wirtschaft 2 Min. 05.02.2021 Aus unserem online-Archiv

Finanzplatz: Der Fels in der Corona-Brandung

Europas Finanzsektor ist widerstandsfähig, Luxemburgs Finanzsektor ist widerstandsfähiger. Das zeigt eine Studie des Statec. Die Zahl der Beschäftigten wächst hierzulande weiter.

(mab) - Der europäische Finanzsektor bleibt in der Krise stabil. Das zeigt eine Studie des Statec. Sie zeigt aber auch: Im Euroraum leiden viele Finanzunternehmen stärker unter der Pandemie als hierzulande.

Beschäftigung

Im dritten Quartal 2020 sank die Beschäftigung im Finanzsektor des Euroraums im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent, was hauptsächlich auf Beschäftigungsrückgänge in Deutschland (-1 Prozent), Frankreich (-1 Prozent), Italien (-2 Prozent ), Belgien (-2 Prozent ), Spanien (-3 Prozent) und Estland (-27 Prozent) zurückzuführen ist. 

In Luxemburg sank die Beschäftigung nicht. Das Wachstum verlangsamte sich aber im dritten Quartal auf +1,4 Prozent im Jahresvergleich, nach durchschnittlich vier Prozent pro Jahr in den beiden Vorjahren, was zum Teil auf die Entstehung neuer Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Verlagerungen wegen des Brexit zurückzuführen ist. 


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Der Anstieg der Beschäftigung im Jahr 2020 wurde von den auf Investmentfonds- und Pensionsmanagement spezialisierten Finanzdienstleistern (+5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und den Versicherungen (+2,2 Prozent) getragen, während es bei den Banken einen Rückgang von 1,6 Prozent gab.

Im gesamten europäischen Bankensektor ist weiterhin mit einem Stellenabbau zu rechnen. Zwölf große Investmentbanken hatten bereits vor der Pandemie angekündigt, in den nächsten drei Jahren Stellen abzubauen - insgesamt 88.000 Arbeitsplätze.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) des Sektors blieb in Luxemburg stabil (+1,4 Prozent im Jahresvergleich im Wert, +0,4 Prozent im Volumen). In acht Ländern - darunter Griechenland, Frankreich und Italien - musste der Finanzsektor dagegen deutliche Einbußen bei der Aktivität hinnehmen. Dies stellt jedoch meist eine Fortsetzung der bereits im Jahr 2019 beobachteten Rückgänge dar.

Kredite

Angesichts steigender Ausfallrisiken in der Krise haben die europäischen Banken begonnen, die Kriterien und Bedingungen für die Vergabe neuer Kredite ab dem dritten Quartal 2020 zu verschärfen.   


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Kleine und mittlere Unternehmen in den von der Krise am stärksten betroffenen Sektoren (Handel, Tourismus und Transport) waren laut EZB die Hauptnutznießer der von den Staaten des Euroraums garantierten Kredite.

Das Ende der Moratorien und der staatlichen Hilfen wird die tatsächliche finanzielle Situation der Unternehmen und ihre Fähigkeit, die Kredite zurückzuzahlen - oder nicht zurückzuzahlen - offenbaren. Der Anstieg des Volumens notleidender Kredite könnte die Banken in den anfälligeren südeuropäischen Ländern stark belasten, während die Banken in Luxemburg solventer und weniger in risikoreichen Wirtschaftszweigen engagiert sind.

 Die komplette Studie finden Sie hier.

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