Fachpresse befasst sich mit Cargolux
Fachpresse befasst sich mit Cargolux
(rw) - Die Spannungen zwischen Cargolux und Qatar Airways reißen nicht ab, und sind inzwischen ein gefundenes Fressen für die internationale Fachpresse. In seiner Oktober-Ausgabe berichtet das Magazin „Aero International“ über die Schwierigkeiten, die seit dem 35-prozentigen Einstieg von Qatar Airways in Cargolux entstanden sind.
Nach einem „Himmel voller Geigen“ erweist sich die Beziehung mit Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker als schwierig – spätestens nachdem dieser das Businessmodell von Cargolux als ineffizient an den Pranger gestellt hat. Das Fachmagazin spricht auch von der eventuellen Umbestellung von Boeing 747-8F auf die kleineren Modelle 777F, eine Möglichkeit, die schon im März im „Luxemburger Wort“ erwähnt wurde.
Unter dem verheißungsvollen Titel „Von der Partner- zur Gegnerschaft“ resümiert „Aero International“ die Entwicklung der letzten Monate. Dass Vorstandschef Frank Reimen das Unternehmen „entnervt“ verließ, um zeitweilig von Ex-Qatar-Airways-CFO Richard Forson ersetzt zu werden, wirft also auch im Ausland Fragen auf. Interims-CEO Forson hatte ursprünglich CFO David Arend ersetzt. Der Südafrikaner hatte am Samstag im „Tageblatt“ seine Unabhängigkeit von Qatar Airways beteuert. Ein Nachfolger für Forsons CEO-Posten, könnte am 11. Oktober vom Verwaltungsrat bestimmt werden.
Qatar Airways: 747-8 F keine gute Wahl
Eine andere Maßnahme, die am 11. Oktober beschlossen werden könnte, ist die Umwandlung von Flugzeugbestellungen. Laut Meinung der Verantwortlichen von Qatar Airways ist die viel gepriesene 747-8 F nicht flexibel genug einsetzbar, vor allem in der Krise. Inzwischen hat Cargolux fünf Flugzeuge des neuen Typs erhalten und es sollten noch acht weitere folgen. Der Auftrag ist insgesamt vier Milliarden Dollar schwer. Dagegen ist die Boeing 777 F eine Nummer kleiner. Sie verfügt zwar nicht über die Nose-door, die Cargolux bevorzugt, aber sie ist billiger, sowohl beim Einkauf als auch bei der Nutzung und der Wartung.
Neben dem Boeing brachte Forson auch die Airbus 330 ins Gespräch, ein Modell, das nie wirklich für Cargolux in Frage kam. Für Cargolux wäre es weniger interessant, mehrere Modelle parallel zu nutzen. Die Synergievorteile gebe es dann vor allem für Qatar Airways, denn sie nutzt die kleineren Frachter besonders gern.
Politik mischt sich immer stärker ein
Nun mischen sich auch immer mehr Politiker in die medienträchtige Posse ein. Am Montag hat auch Lucien Lux einen runden Tisch gefordert. Dieser sollte auch Vertreter der Regierung einbeziehen – namentlich nennt der LSAP-Fraktionschef Transportminister Claude Wiseler, Finanzminister Luc Frieden und Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Das Treffen sollte vor der Verwaltungsratssitzung am 11. Oktober abgehalten werden, und die letzte Studie um das Geschäftsmodell sollte mit eingebunden werden.
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