Wählen Sie Ihre Nachrichten​

EZB hebt Zinsen um 0,5 Prozent an
Wirtschaft 16.03.2023
Trotz Credit-Suisse-Krise

EZB hebt Zinsen um 0,5 Prozent an

EZB-Chefin Christine Lagarde geht davon aus, dass sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten erholen wird.
Trotz Credit-Suisse-Krise

EZB hebt Zinsen um 0,5 Prozent an

EZB-Chefin Christine Lagarde geht davon aus, dass sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten erholen wird.
Foto: dpa
Wirtschaft 16.03.2023
Trotz Credit-Suisse-Krise

EZB hebt Zinsen um 0,5 Prozent an

Den Bankensektor im Euroraum hält die Notenbank infolge der Turbulenzen an den Finanzmärkten für „widerstandsfähig“.

(Bloomberg) – Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen am Donnerstag um 0,5 Prozent auf 3,5 Prozent angehoben und ist damit trotz der Krise bei der Credit Suisse bei der Orientierung ihrer Februar-Sitzung geblieben. Zum künftigen Zinspfad machten die Währungshüter jedoch keine Aussagen.

Die EZB verwies darauf, dass die Inflation zu lange zu hoch bleiben dürfte. Während die Inflation insgesamt zurückgegangen sei, ziehe die Teuerung im Nahrungsmittelbereich an und der zugrunde liegende Preisdruck bleibe stark, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in der Pressekonferenz. 


Die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine ausgelöste Energiekrise hat zu einem beispiellosen Anstieg der Inflation auf dem gesamten Kontinent geführt.
Stärkere Inflation in großen Eurostaaten setzt EZB unter Druck
Spanien und Frankreich melden einen erneuten Anstieg der Teuerungsrate. Die Zentralbank ist zu weiteren Zinsschritten gefordert.

Im Basisszenario der Notenbank dürfte sich die Wirtschaft in den kommenden Quartalen erholen. Die Industrieproduktion dürfte anziehen, da sich die Angebotsbedingungen weiter verbessern, die Zuversicht weiter zunimmt und die Unternehmen große Auftragsbestände abarbeiten.

Zuversicht könnte gedämpft werden

Die Risiken zur Konjunkturentwicklung seien jedoch abwärts gerichtet, so Lagarde. Die Marktverwerfungen könnten das Kreditumfeld belasten und die Zuversicht dämpfen. Angesichts dessen verzichtete die EZB im Statement auf jegliche Guidance in Bezug auf ihre nächsten Schritte und betonte lediglich, wie wichtig ein datenbasierter Ansatz sei.

„Der EZB-Rat beobachtet die aktuellen Marktspannungen genau und ist bereit, so zu reagieren, wie erforderlich, um Preis- und Finanzstabilität im Euroraum zu wahren“, hieß es.

Der Bankensektor des Euroraums sei „widerstandsfähig”, Kapital- und Liquiditätspositionen werden für „solide“ gehalten. „In jedem Fall verfügt die EZB über alle geldpolitischen Instrumente, um das Finanzsystem des Euroraums erforderlichenfalls mit Liquiditätshilfen zu unterstützen und die reibungslose Transmission der Geldpolitik aufrechtzuerhalten“, hieß es. 

Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Bei der nächsten Sitzung wird der Leitzins aller Voraussicht um weitere 50 Basispunkte angehoben, so die EZB-Präsidentin vor dem EU-Parlament.
European Central Bank (ECB) President Christine Lagarde looks on during a debate, as part of a plenary session at the European Parliament in Strasbourg, eastern France, on February 15, 2023. (Photo by Frederick FLORIN / AFP)
Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt sich mit dem Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik weiterhin Zeit. Zunächst halten die Währungshüter unverändert Kurs - ungeachtet drängender Forderungen nach einem Ende der Geldflut.
FILE PHOTO: The headquarters of the European Central Bank (ECB) are illuminated with a giant euro sign at the start of the "Luminale, light and building" event in Frankfurt, Germany, March 12, 2016.   EUTERS/Kai Pfaffenbach/File Photo