Wählen Sie Ihre Nachrichten​

EU-Regeln verhindern umweltfreundlicheren Güterverkehr
Wirtschaft 27.03.2023
Rechnungshof

EU-Regeln verhindern umweltfreundlicheren Güterverkehr

Für den intermodalen Güterverkehr fehlt der EU eine Strategie.
Rechnungshof

EU-Regeln verhindern umweltfreundlicheren Güterverkehr

Für den intermodalen Güterverkehr fehlt der EU eine Strategie.
Foto: CFL Multimodal
Wirtschaft 27.03.2023
Rechnungshof

EU-Regeln verhindern umweltfreundlicheren Güterverkehr

Für Züge und Binnenschiffe sind die Wettbewerbsbedingungen schlechter als für den Transport auf den Straßen.

Luxemburg (dpa) – EU-Regeln führen nach einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs dazu, dass der Anteil des für die Umwelt schädlicheren Güterverkehrs auf der Straße weiter steigt. Dieser liege bei rund 77 Prozent im Vergleich zu anderen Transportmöglichkeiten wie Zügen – Tendenz steigend, teilte der Rechnungshof am Montag mit. Für Züge und Binnenschiffe gebe es derzeit nicht die gleichen Wettbewerbsbedingungen. Eisenbahn- oder Hafenbehörden müssten etwa weiterhin abzustempelnde Papierdokumente verwenden, weil der Arbeitsablauf noch nicht digitalisiert worden sei.

Die Rechnungsprüfer stellten auch fest, dass die EU über keine spezielle Strategie für den intermodalen Güterverkehr verfüge. Darunter versteht man Transporte durch zwei unterschiedliche Verkehrsträger, etwa in Kombination von Zug und Lkw.

Unrealistische Ziele

Auch bei der Infrastruktur gebe es Probleme, so sei das Güterverkehrsnetz der EU in seiner derzeitigen Form noch nicht für den intermodalen Verkehr geeignet. Der Einsatz von 740 Meter langen Zügen - die nach EU-Recht zulässige Höchstlänge - sei etwa eine der besten Maßnahmen, damit die Schiene gegenüber der Straße attraktiver werde. Allerdings könnten Züge dieser Länge theoretisch nur auf der Hälfte der wichtigsten Langstreckenverbindungen eingesetzt werden.


train
Frankreich will 100 Milliarden Euro in Bahnnetz investieren
Züge sollten häufiger, schneller und pünktlicher fahren - Neben dem Ausbau bestehender Strecken seien auch neue Linien geplant.

Ziele der EU wie eine Verdoppelung des Schienenverkehrs und eine 50 Prozent stärkere Nutzung von Wasserstraßen seien „einfach unrealistisch“. Den Prüfern zufolge ist es aber nicht möglich zu beurteilen, ob die nationalen Anstrengungen zusammengenommen ausreichen, um die allgemeinen Ziele der EU für die Verkehrsverlagerung zu verwirklichen.

Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Spediteure fordern von der EU-Kommission Lösungen, um den freien Warenverkehr auch durch Österreich sicherzustellen.
lkw lastwagen stau