EU präsentiert Sicherheitsempfehlungen für neuen 5G-Mobilfunkstandard
EU präsentiert Sicherheitsempfehlungen für neuen 5G-Mobilfunkstandard
(dpa/mbb) - Die Europäische Kommission hat am Dienstag Sicherheitsempfehlungen für den neuen 5G-Mobilfunkstandard vorgestellt.
Die EU-Staaten sollten mit Blick auf die 5G-Infrastruktur zunächst bis Ende Juni jeweils nationale Risikoanalysen erstellen, erklärte die EU-Kommission. Auf dieser Basis sollten die Länder dann ihre Sicherheitsanforderungen an die Netzwerk-Anbieter überarbeiten – vor allem für öffentliche Netzwerke. Die EU-Staaten sollten untereinander Informationen austauschen, um bis Oktober mit Unterstützung der EU-Kommission eine europaweite Risikoanalyse zu erstellen.
Auf deren Grundlage sollten dann einheitliche Sicherheitsstandards und -tests beschlossen werden. EU-Staaten hätten letztlich das Recht, Firmen vom 5G-Markt auszuschließen, wenn sie die nationale Sicherheit gefährdet sähen, betonte die EU-Kommission.
Bei den Plänen der Brüsseler Behörde geht es also nicht darum, die Teilnahme von chinesischen Konzernen an den europäischen Ausschreibungen der für den Aufbau des 5G-Netzes benötigten Frequenzbänder von vornherein zu untersagen – wie etwa in den USA oder Australien –, sondern den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten zu fördern.
Huawei im Visier
Zuletzt wurde diskutiert, ob sich chinesische Unternehmen wie der Telekommunikationsgigant Huawei am Aufbau des 5G-Netzes beteiligen dürfen. Die Sorge ist, dass über technische Möglichkeiten Informationen abgefangen werden. Dabei stand eine Drohung der USA im Raum, dass Geheimdienstinformationen nicht mehr ausgetauscht werden könnten, wenn Huawei oder andere chinesische Anbieter beim Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland beispielsweise beteiligt würden. Neben Huawei setzen vor allem der finnische Nokia-Konzern sowie Ericsson aus Schweden Hoffnungen auf Marktanteile bei der neuen Netzinfrastruktur.
In Luxemburg laufen derzeit die Vorbereitungen für den Aufbau des superschnellen Mobilfunknetzes auf Hochtouren; in wenigen Tagen sollte eine öffentliche Konsultation vom „Institut luxembourgeois de régulation“ (ILR) starten. Daran werden sich die verschiedenen Betreiber, die hierzulande vertreten sind, beteiligen können. Mit welchen Netzausrüstern die Betreiber künftig arbeiten werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Die chinesische Firma Huawei hatte dem „Luxemburger Wort“ gegenüber bestätigt, seine Präsenz in Luxemburg ausbauen zu wollen und am luxemburgischen Markt interessiert zu sein.
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