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EU-Ölembargo rückt näher
Wirtschaft 2 Min. 01.05.2022 Aus unserem online-Archiv
Ukraine-Krieg

EU-Ölembargo rückt näher

Die Schwierigkeit bei der Umsetzung des Embargos liegt darin, es hinzubekommen, dass dadurch nicht die Preise an den Tankstellen noch weiter in die Höhe schießen – also kein Angebotsmangel herrscht.
Ukraine-Krieg

EU-Ölembargo rückt näher

Die Schwierigkeit bei der Umsetzung des Embargos liegt darin, es hinzubekommen, dass dadurch nicht die Preise an den Tankstellen noch weiter in die Höhe schießen – also kein Angebotsmangel herrscht.
Foto: Lex Kleren/LW-Archiv
Wirtschaft 2 Min. 01.05.2022 Aus unserem online-Archiv
Ukraine-Krieg

EU-Ölembargo rückt näher

Berlin unterstützt europäische Planungen für ein Einfuhrverbot für russisches Petroleum.

(dpa) - Die deutsche Regierung unterstützt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) europäische Planungen für ein Einfuhrverbot für russisches Öl. Berlin habe sich in den jüngsten Vorgesprächen zu einem sechsten Sanktionspaket klar für die Einführung eines Embargos ausgesprochen, erfuhr die Agentur am Wochenende von EU-Diplomaten in Brüssel. 

Ein entsprechender Beschluss der Europäischen Union sei damit deutlich wahrscheinlicher geworden. Als Bremser bei dem Thema Ölembargo gelten damit nur noch Ungarn, Österreich und die Slowakei sowie Spanien, Italien und Griechenland. Länder wie die Slowakei und Ungarn sind dabei nach Angaben von Diplomaten bislang vor allem wegen ihrer großen Abhängigkeit von russischen Öllieferungen gegen ein schnelles Einfuhrverbot. 

In den südeuropäischen Ländern wird vor allem der nach einem Embargo erwartete Anstieg der Energiepreise mit großer Besorgnis gesehen. 

Erfolge bei der Suche nach Alternativen 

Grund für die deutsche Kurswende dürften die jüngsten Erfolge bei der Suche nach alternativen Öl-Lieferanten sein. Die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl ist von 35 Prozent vor Beginn des Ukraine-Krieges innerhalb von acht Wochen auf zwölf Prozent zurückgegangen. 


A view shows the Russian oil producer Gazprom Neft's Moscow oil refinery on the south-eastern outskirts of Moscow on April 28, 2022. (Photo by Natalia KOLESNIKOVA / AFP)
Russlands Ölförderung geht unter Sanktionsdruck zurück
Seit dem Angriff auf die Ukraine und den Wirtschaftssanktionen gegen Russland als Antwort darauf sinkt die Erdölförderung.

Wie es mit den Embargo-Planungen weitergeht, wird sich vermutlich bereits in den kommenden Tagen zeigen. Die EU-Kommission unter Führung von Ursula von der Leyen will nach Informationen der dpa so schnell wie möglich den Entwurf für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen präsentieren, um den Druck auf die Regierung in Moskau wegen des Kriegs gegen die Ukraine noch einmal zu erhöhen. 

Große Frage beim Ölembargo war allerdings bis zuletzt noch, was für Übergangsfristen gelten sollten. Angesichts der relativ großen Gruppe von Staaten mit Bedenken könnte der Vorschlag lauten, die Einfuhr russischen Öls noch bis Herbst oder sogar bis in den Winter zuzulassen. 

Als denkbare Alternative zu einem Importverbot gilt die Einführung von Preisobergrenzen für Öl aus Russland. Befürworter argumentieren, dass sie ebenfalls dafür sorgen könnten, dass Russland deutlich weniger Geld mit Energieexporten verdient – zugleich dürften aber die Risiken für die europäische Wirtschaft geringer sein. Voraussetzung für das Funktionieren eines solchen Plans wäre allerdings, dass auch aus Staaten außerhalb der EU kein russisches Öl zu Preisen oberhalb der Obergrenzen gekauft wird. 

Nach Schätzungen der Denkfabrik Bruegel wurde in die EU zuletzt täglich russisches Öl im Wert von etwa 450 Millionen Euro importiert. Neben dem russischen Ölsektor wird das neue Sanktionspaket der EU vermutlich weitere Handelsbeschränkungen sowie Strafmaßnahmen gegen Personen und Unternehmen umfassen. Unter letzterem soll diesmal auch die größte russische Bank, die Sberbank, sanktioniert werden. 

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