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EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise
Wirtschaft 2 Min. 30.09.2022
Rekordinflation

EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen eines Kohlekraftwerks auf. Dank hoher Energiepreise verdienen die Produzenten gut - sollen nun aber außergewöhnliche Gewinne abgeben.
Rekordinflation

EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen eines Kohlekraftwerks auf. Dank hoher Energiepreise verdienen die Produzenten gut - sollen nun aber außergewöhnliche Gewinne abgeben.
Foto: dpa
Wirtschaft 2 Min. 30.09.2022
Rekordinflation

EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise

Energiekonzerne sowie Raffinerien sollen eine Solidaritätsabgabe von mindestens 33 Prozent auf ihre Übergewinne zahlen.

(dpa) - Die EU-Staaten haben sich angesichts hoher Energiepreise auf europäische Notmaßnahmen verständigt, um Strom zu sparen und Entlastungen zu finanzieren. Die zuständigen Minister einigten sich am Freitag darauf, dass Energieunternehmen künftig einen Teil ihrer Krisengewinne an den Staat abgeben müssen, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Mit diesem Geld sollen Verbraucher entlastet werden. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden.

Da der Gaspreis vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stark gestiegen ist, ist auch Strom teurer geworden. Das liegt daran, dass der Strompreis durch das teuerste Kraftwerk bestimmt wird, das zur Produktion eingeschaltet wird - derzeit sind das vor allem Gaskraftwerke. Auch Produzenten von billigerem Strom - etwa aus Sonne, Wind, Atomkraft oder Braunkohle - können diesen zu hohen Preisen verkaufen.

Ihre Einnahmen sollen künftig bei 180 Euro pro Megawattstunde gedeckelt werden, wie Diplomaten bestätigten. Mit dem Überschuss sollen Entlastungen für Bürger finanziert werden.


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Die Maßnahmen treffen nicht nur die Produzenten von billigem Strom aus erneuerbaren und anderen Quellen, sondern auch Öl-, Kohle- und Gasunternehmen sowie Raffinerien. Sie sollen eine Solidaritätsabgabe von mindestens 33 Prozent auf ihre Übergewinne zahlen. Mit dem Geld sollen ebenfalls Entlastungen für Bürger und Unternehmen finanziert werden.

EU-weiten Gaspreisdeckel im Gespräch

Die Vertreter billigten auch ein verpflichtendes Stromsparziel von fünf Prozent in Zeiten hoher Nachfrage. Dann kostet Strom besonders viel, da teures Gas zur Produktion genutzt werden muss. Insgesamt sollten die EU-Länder ihren Stromverbrauch freiwillig um zehn Prozent senken.

Die Minister wollten auch einen EU-weiten Gaspreisdeckel diskutieren, wie ihn mehr als die Hälfte der EU-Staaten gefordert hat. Dazu sollte es noch keinen Beschluss geben. Deutschland hatte den Vorschlag von Italien, Frankreich, Belgien und anderen Ländern nicht unterstützt und mit der Versorgungssicherheit argumentiert.

 



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