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Eine „Bad Bank” für die Dexia
Wirtschaft 15.03.2012 Aus unserem online-Archiv

Eine „Bad Bank” für die Dexia

Auf Lösungs-Suche: die Luxemburger Dexia BIL.

Eine „Bad Bank” für die Dexia

Auf Lösungs-Suche: die Luxemburger Dexia BIL.
Foto: Anouk Antony
Wirtschaft 15.03.2012 Aus unserem online-Archiv

Eine „Bad Bank” für die Dexia

Neue Entwicklung in Brüssel. Am späten Dienstagabend sagte Belgiens Premierminister Yves Leterme, dass die in Schieflage geratene Dexia-Bank eine sogenannte „Bad Bank“ bekommen wird. Darin werden die Altlasten der Bank gelagert.

(dpa/FeMo) - Die in Turbulenzen geratene französisch-belgische Bank Dexia soll eine sogenannte „Bad Bank“ bekommen. In dieser neu geschaffenen Abwicklungsanstalt sollen die Altlasten des Geldhauses gelagert werden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Belga am späten Dienstagabend unter Berufung auf Belgiens Premierminister Yves Leterme und Finanzminister Didier Reynders.

Paris und Brüssel gaben Zusagen

Diese hatten laut Belga erklärt, dass Frankreich und Belgien der Schaffung einer solchen „Bad Bank“ zuvor zugestimmt haben. Paris und Brüssel seien bereit, die nötigen Garantien zu bieten. Konkret bestätigte das Geldhaus dies zunächst nicht.

Zur Höhe der belgischen Garantien habe Reynders nur gesagt, sie würde diesmal kleiner ausfallen als noch 2008, als Belgien 90 Milliarden Euro beigesteuert hatte. Dexia hat schon im Zuge der letzten Finanzkrise staatliche Hilfe bekommen.

Belgiens Regierung werde alles tun, damit kein Bankkunde sein Geld verliere, sagte Leterme. Ziel sei es, dass das Geschäft des Bankhauses in Belgien weitergeführt werden könne. Wie genau die von der Finanz- und Schuldenkrise schwer gebeutelte Bank künftig aussehen könnte, ließ er allerdings offen.

Und die Dexia-BIL?

Unklar war am Mittwochmorgen weiterhin die Zukunft der Luxemburger Dexia-BIL. Bereits am Dienstag hatte Finanzminister Luc Frieden nicht ausgeschlossen, dass die BIL aus der in Schieflage geratenen Dexia-Gruppe heraus gelöst werden könnte. Frieden hatte auch versucht, sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden der Luxemburger Bank zu beruhigen.

Am Dienstag hatte es aber auch eine ganze Reihe widersprüchlicher Informationen über die BIL gegeben. So war bereits am frühen Nachmittag von einem Verkauf der Bank die Rede, es gebe mehrere Interessenten. Das Management der Bank äußerte sich am Dienstag nicht – abgesehen von einem kurzen und dünnen Communiqué, in dem das Unternehmen den Aussagen des Luxemburger Finanzministers zustimmte.

Für Frieden ist auf jeden Fall klar, dass die Dexia BIL beziehungsweise die BIL auch in Zukunft am Finanzplatz Luxemburg eine wichtige Rolle spielen soll.