Eine Alternative zu Bankdarlehen: Edebex
Eine Alternative zu Bankdarlehen: Edebex
Edebex, die belgische Online-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Rechnungen an Investoren zu verkaufen, wächst weiter – auch in Luxemburg. 2020 verarbeitete das Unternehmen im Großherzogtum rund 45 Prozent mehr Rechnungen als im Vorjahr, „unter anderem dank der Partnerschaft mit der Confédération Luxembourgeoise du Commerce (clc) im Jahr 2020“, wie Edebex mitteilt.
Damit verzeichnete die Plattform ein Gesamtwachstum von fast zehn Prozent. Der durchschnittliche Rechnungsbetrag beträgt 20.000 Euro: Bis Mitte Mai 2021 wurden über die Plattform 32.500 Rechnungen über einen Gesamtbetrag von 668 Millionen Euro verkauft. 2013 waren es noch fünf Millionen Euro gewesen.
Es sind vor allem kleinere Unternehmen, die den Service von Edebex nutzen. Sie erhielten in der Corona-Pandemie zwar staatliche Unterstützung, doch laut einer Umfrage der Economic Risk Management Group (ERMG) vom März 2021 haben 32 Prozent der Unternehmen derzeit Liquiditätsprobleme, die hauptsächlich auf Umsatzeinbußen (16 Prozent) und Kundenrückstände (elf Prozent) zurückzuführen sind.
Neben dem traditionellen Edebex-Produkt hat das Unternehmen im letzten Jahr eine Handvoll neuer Dienstleistungen geschaffen, die sich an größere mittelständische mit einem Umsatz zwischen fünf und 100 Millionen Euro richten.
Rechnungen an Unternehmen über 5.000 Euro
Die Zahlen zeigen, der Verkauf einer offenen Rechnung über die Online-Plattform wird von vielen kleinen und mittleren Unternehmen inzwischen als Alternative zum Bankkredit verstanden.
Konkret funktioniert das Geschäft so: Unternehmen, die kurzfristig Geld brauchen, verschaffen sich durch den Verkauf ihrer Forderungen Liquidität, während der Käufer der Rechnung mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von mehr als fünf Prozent rechnen kann.
Voraussetzung ist eine Rechnung ab 5.000 Euro an ein anderes Unternehmen mit dem Zahlungsziel zwischen 20 und 120 Tagen. Die Rechnungen werden mit einem Rabatt, der die Vergütung des Käufers darstellt, von einer anderen Firma oder Finanzorganisation gekauft. Die Kosten der Transaktion, die vom Verkäufer getragen werden, betragen etwa ein bis vier Prozent des Betrags. Dieser Rabatt variiert je nach Endkunde und Fälligkeit der Rechnung.
Sobald die Rechnung gekauft wurde, wird der Schuldner der Rechnung über den Wechsel des Empfängers informiert. Jede Forderung hat dabei eine Kreditversicherung, und ein Filter auf der Plattform versucht, risikobehaftete Rechnungen vom Handel auszuschließen. „Etwa 85 Prozent der Rechnungen werden akzeptiert.“, so Edebex. Alles bleibt dabei anonym, und Edebex versichert, dass Rechnungen keinem Käufer aus der gleichen Branche angeboten werden.
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