Ein reales Plus im Geldbeutel
Ein reales Plus im Geldbeutel
(aa) - Im vergangenen Jahr legten die Reallöhne in Luxemburg weiter zu. Für eine Gehaltserhöhung, konnten sich die Beschäftigten also tatsächlich etwas kaufen. Das war in den Jahren zuvor nicht immer so, wie Zahlen des Statec belegen. Die Inflation machte Lohnsteigerungen wieder zunichte. Inzwischen ist die Teuerungsrate unter Null gesunken. Die Haushalte profitieren rechnerisch.
Ab 2009 zogen die Verbraucherpreise in Luxemburg nach einem starken Einbruch wieder an. 2011 lag die Inflation zeitweise bei deutlich über drei Prozent. Gleichzeitig stiegen die Nominallöhne der Beschäftigten etwas langsamer als zuvor, sodass der Reallohnindex entsprechend in den Keller sackte. Gehaltserhöhungen wurden damals durch die Preisteuerung wieder zunichte gemacht. Mehr noch: Die mit dem Reallohn verbundene Kaufkraft sank 2011 sogar um 1,2 Prozent.
Seit rund zwei Jahren ist der Reallohnindex wieder im positiven Bereich. Lohnsteigerungen kommen wieder bei den Beschäftigten an, weil sie sich dafür tatsächlich mehr kaufen können. Das geht aus dem „Rapport Travail et Cohésion Sociale 2014 – Cahier 117“ des Statistikamtes hervor. 2013 wuchsen die Reallöhne nach Informationen des Statec um insgesamt 1,6 Prozent. Vor allem in den letzten beiden Quartalen 2013 stiegen die Nominallöhne deutlich stärker (+4,2% bzw. +3,7%) als die Inflation: Das Reallohn-Plus lag im dritten Quartal bei 2,5 und im vierten Quartal bei 2,4 Prozent.
Preise für Rohölprodukte drücken die Inflation
Auch 2014 legte der Reallohnindex weiter zu, wenn auch der Nominallohn etwas langsamer stieg (+3,1%). Unterstützt wurde die Entwicklung von einer vergleichsweise niedrigen Inflation, sodass die Reallöhne im ersten Trimester immer noch um zwei Prozent stiegen. Diese Entwicklung setzte sich im Verlauf des vergangenen Jahres fort. Im zweiten und dritten Quartal 2014 lag die Steigerung des Nominallohns bei 2,2 Prozent. Durch eine sinkende Teuerungsrate stieg der Reallohn dennoch um 1,3 bzw. 1,6 Prozent.
Für das letzte Quartal liegen derzeit noch keine Zahlen für die Reallohnentwicklung vor. Allerdings sind die Spritpreise deutlich gesunken, sodass die Inflation weiterhin ihren Teil dazu beitragen dürfte. Ein Liter Diesel kostete im Dezember erstmals wieder weniger als einen Euro. Im vergangenen Juni waren es noch rund 1,20 Euro. Noch deutlicher fielen die Unterschiede beim Superbenzin aus. Dort waren im Dezember fast 30 Cent weniger zu zahlen als im Sommer. Der Heizölpreis sank von rund 75 Cent im Sommer auf knapp 55 Cent im Dezember. In den zweiten Jahreshälfte 2014 tendierte die Teuerungsrate in Luxemburg gegen Null und sank im Dezember sogar auf -0,6 Prozent.
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