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"Ein neues Wirtschaftsmodell für Luxemburg"
Wirtschaft 2 Min. 24.09.2015 Aus unserem online-Archiv
Nachhaltigkeit

"Ein neues Wirtschaftsmodell für Luxemburg"

Der amerikanische Autor Jeremy Rifkin berät die Luxemburger Regierung.
Nachhaltigkeit

"Ein neues Wirtschaftsmodell für Luxemburg"

Der amerikanische Autor Jeremy Rifkin berät die Luxemburger Regierung.
Foto: Gerry Huberty
Wirtschaft 2 Min. 24.09.2015 Aus unserem online-Archiv
Nachhaltigkeit

"Ein neues Wirtschaftsmodell für Luxemburg"

Durch die Vernetzung von neuen Technologien in Kommunikation, Energie und Transport soll Luxemburg zum Vorreiter einer digitalen Wirtschaft werden, verspricht Jeremy Rifkin.

(las) - Der amerikanische Visionär Jeremy Rifkin wird in den nächsten zehn Monaten Luxemburg beraten, um das Land in ein neues Zeitalter zu führen, verkündete Wirtschaftsminister Etienne Schneider in einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag.

"Ein neues Wirtschaftsmodell für Luxemburg" erwartet sich Schneider. Bekannt für seinen Bestseller "Die dritte industrielle Revolution", soll Rifkin helfen, die Luxemburger Wirtschaft nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu gestalten.

Für Schneider ist das Ziel der Zusammenarbeit klar: "Die bestehenden Projekte wie die smarten Stromzähler oder die Förderung der Elektroautos werden in eine klare, koordinierte Strategie für Luxemburg zusammengefasst."

Luxemburg als Lernlabor

Jeremy Rifkin sieht die Welt an einem kritischen Wendepunkt: Überall auf der Welt sinke das Wirtschaftswachstum und die Produktivität. "Zu dieser Wirtschaftskrise kommt eine Umweltkrise in Form des Klimawandels", erklärt Rifkin. Es sei Zeit, sich von fossilen Energien zu lösen und die Wirtschaft effizienter zu gestalten.

Luxemburg verfügt über die Voraussetzungen, um diese Vision in die Realität umzusetzen.

In der digitalen Vernetzung von neuen Kommunikationsformen wie dem Smartphone, erneuerbaren Energien und neuen Mobilitätsformen wie Elektroautos oder Car-Sharing, liegt für Rifkin die Lösung. "Luxemburg verfügt über die Voraussetzungen, um diese Vision in die Realität umzusetzen", sagt Schneider. Im ICT-Sektor und in der Logistik sei Luxemburg gut aufgestellt und es bestehe bereits eine Strategie, um die Elektromobilität bis 2020 auszubauen.

"Luxemburg ist der erste Nationalstaat, der diesen Weg gehen will", betonte Rifkin. Hier könnten neue Regeln und Standards getestet werden, die andere Staaten später übernehmen könnten. Bisher hat Rifkins Team ausschließlich Regionen in Europa beraten - zum Beispiel die französische Region Nord-Pas-de-Calais.

450.000 Euro für die Zukunft

Während zehn Monaten will Jeremy Rifkin zusammen mit den Luxemburger Akteuren eine Strategie ausarbeiten, um in Luxemburg das neue Wirtschaftsmodell umzusetzen. An diesem Prozess sind zunächst die zuständigen Ministerien, die Chambre de Commerce und IMS Luxembourg beteiligt. IMS ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, welche die "Corporate Social Responsibility" fördern wollen. Schneider nannte Enovos und Post als Unternehmen, die ebenfalls am Projekt mitarbeiten könnten.

450.000 Euro ist der Preis für die Dienste von Rifkin und seinem Team, verriet Etienne Schneider. "Ein Schnäppchen", kommentierte Rifkin: Das sei der Preis eines Kreisverkehrs. An den Kosten sollen sich laut Etienne Schneider die Chambre de Commerce sowie interessierte Unternehmen beteiligen.

Die Beteiligten erhoffen sich eine Dynamik, wie sie im Nord-Pas-de-Calais bei einem ähnlichen Prozess entstand. Dort haben Hunderte Unternehmen, alle Universitäten der Region und die Zivilgesellschaft gemeinsam 150 Projekte und Finanzierungsmöglichkeiten wie etwa eine Crowdfundingplattform erarbeitet.



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