Diekircher Hotelfachschule beteiligt sich an der Expo 2020
Diekircher Hotelfachschule beteiligt sich an der Expo 2020
Noch 361 Tage und es geht los: In etwa einem Jahr wird der Startschuss für die Weltausstellung Expo 2020 in Dubai fallen. Luxemburg ist dort mit einem nationalen Pavillon vertreten; Anfang Mai hatte das Großherzogtum die Genehmigung für den Aufbau des Gebäudes erhalten. So laufen die Bauarbeiten derzeit auf Hochtouren, wie Maggy Nagel betont. Angaben der Kommissarin für die Expo 2020 zufolge sind bis zum Start der Weltausstellung am 20. Oktober 30 bis 120 Arbeiter mit den Aufbauarbeiten des luxemburgischen Pavillons beschäftigt.
Und wenn die Bauarbeiten rasch voranschreiten, so widmet sich Maggy Nagel mit ihrem Team auch der Vorbereitung anderer Aspekte des Pavillons – allen voran dem kulinarischen Angebot. Im Pavillon wird ein 130 Quadratmeter großes Restaurant gebaut; dort sind 80 Sitzplätze vorgesehen (50 drinnen und 30 draußen). Pro Tag sollten zwischen 200 und 350 Kunden bedient werden; insgesamt wird im nationalen Pavillon mit 15 000 Besuchern täglich gerechnet.
„Eine einmalige Gelegenheit“
Das kulinarische Konzept des Restaurants wurde von der „École d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg“ (EHTL) entworfen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen dem „Groupement d'Intérêt économique“ (GIE), der sich um die Luxemburger Teilnahme an der Weltausstellung kümmert, und der Diekircher Hotelfachschule im Juli unterschrieben. „Es ist das erste Mal, dass die ,École d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg‘ an einer Weltausstellung teilnimmt“, betont der Direktor der Schule, Michel Lanners. „Wir sind auch eine der einzigen Hotelfachschulen, die in einem nationalen Pavillon arbeiten werden.“
„Es ist einfach eine einmalige Gelegenheit“, freut sich Alexandra Da Costa, 19 Jahre alt. Die junge Schülerin steht kurz vor dem Abschluss; das Auslandspraktikum bei der Weltausstellung wird Teil ihrer Ausbildung im letzten Jahr der EHTL sein. „Unsere Schüler werden keine theoretischen Kurse verpassen“, versichert der Direktor der Hotelfachschule, „nach ihrer Rückkehr können alle Schüler die entsprechenden Seminare nachholen.“
um weitere Bilder zu sehen.
„Ich war zwar schon öfters im fernen Ausland, aber noch nie im Nahen Osten“, freut sich auch Noé Freichel. Seine Eltern haben ihn sofort bei diesem Projekt unterstützt, wie der 19-Jährige erzählt. Alexandra und Noé gehören zu den wenigen Schülern der Diekircher Hotelfachschule, die im Oktober 2020 nach Dubai fliegen werden. Die teilnehmenden Schüler wurden auf der Grundlage von schulischen Leistungen, Motivation, Fähigkeiten, Alter und Englischkenntnissen ausgewählt, wie Michel Lanners erklärt. „Für diejenigen, die über unzureichende Englischkenntnisse verfügen, organisieren wir im Voraus intensive Sprachkurse.“
Mehr als 30 Schüler in Dubai
Insgesamt werden mehr als 30 Schüler aus Diekirch an der Weltausstellung teilnehmen. Die jungen Menschen verbringen zwischen sechs und maximal zehn Wochen in Dubai – für jede Periode fliegen zwölf Schüler und drei Lehrer in den Nahen Osten. „Wir werden uns die Arbeitsschichten teilen“, erzählt Alexandra Da Costa – „und sowohl in der Küche wie auch beim Empfang der Gäste und beim Service helfen.“
In Dubai gelten für die Luxemburger Schüler die im Großherzogtum geltenden Vorschriften was Arbeitszeiten anbelangt – darauf weist der Direktor der Schule, Michel Lanners, hin. Die Kosten für den Aufenthalt der Schüler werden von der Regierung, der Hotelfachschule und dem GIE getragen.
Der Chefkoch ist der Luxemburger Kim Kevin de Dood. Der 28-jährige Sternekoch ist vor ein paar Wochen aus Asien in das Großherzogtum zurückgekommen, um die Weltausstellung mit den Schülern vorzubereiten. Auf dem Menü des Restaurants in Dubai sind „luxemburgische Gerichte mit einem ausländischen Touch“ vorgesehen, wie er erklärt, „das soll die kulturelle Diversität des Landes widerspiegeln“. Schweinefleisch wird es im islamisch geprägten Emirat keines geben – „wir hätten eine zweite Küche bauen müssen“, so Maggy Nagel –, eine Auswahl an Moselweinen und Crémants aber doch.
„Die Weltausstellung ist eine gute Gelegenheit, um im Ausland zu zeigen, dass Luxemburg mehr als nur ein Finanzplatz ist“, erklärt der Generalsekretär des Dachverbands der Hoteliers, Restaurateure und Cafetiers (Horesca), François Koepp.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
