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Die „Vitrine Luxemburgs“
Wirtschaft 3 Min. 16.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Die „Vitrine Luxemburgs“

Stellten die Studie über den wirtschaftlichen Impakt der Luxexpo-The Box vor: Patrick Goldschmidt, Joe Sales, Carlo Thelen, Serge Wilmes (v.l.n.r.)

Die „Vitrine Luxemburgs“

Stellten die Studie über den wirtschaftlichen Impakt der Luxexpo-The Box vor: Patrick Goldschmidt, Joe Sales, Carlo Thelen, Serge Wilmes (v.l.n.r.)
Chris Karaba
Wirtschaft 3 Min. 16.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Die „Vitrine Luxemburgs“

Marco MENG
Marco MENG
Wie ein Schaufenster zeigt „Luxexpo The Box“ auf Kirchberg, was heimische und überregionale Betriebe zu bieten haben. Die Messe sorgt für Millionenumsätze. Würde ihr aber ein neuer Standort guttun?

Die Luxemburger Messe „Luxexpo The Box“ bringt dem Land mehr als 236 Millionen Euro im Jahr. So das Ergebnis einer von der luxemburgischen Chambre de Commerce in Auftrag gegebene Studie des Marktforschungsinstituts „Quest“, die am gestrigen Montag auf der Handelskammer vorgestellt wurde. Neben der Analyse, die den Beitrag der „Foire“ zu Luxemburgs Wirtschaft untersuchte, ist noch eine andere im Gange: Bleibt die Messe wo sie ist, oder soll sie umziehen?

Der Impakt dessen, was die „Luxexpo“ leiste, werde unterschätzt, kommentierte Jos Sales, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Luxexpo SA und Vorsitzender der Luxexpo-Kommission in der Handelskammer. Zusammen mit der Stadt Luxemburg hält sie drei Viertel des Kapitals der Messegesellschaft, die sich im Februar 2017 von „Luxexpo“ in „Luxexpo The Box“ umbenannte und sich damit auch ein neues Konzept gegeben hatte.

„Für Handel, Betriebe und Gesellschaft ist die Messe wichtig, darum die Modernisierung ihres Konzepts“, sagte Handelskammer-Generaldirektor Carlo Thelen, der hinzufügte, dass seit 2014 zwanzig Millionen Euro in die Messe investiert wurden, dazu gehören modulare Hallen und mehr Parkplätze. „Seit 2018 ist das voll nutzbar, so dass wir auch für dieses Jahr gute Zahlen erwarten“, so Thelen. Auch Serge Wilmes, Verwaltungsratsmitglied der Luxexpo SA und Erster Schöffe der Stadt Luxemburg, betonte die Wichtigkeit, die Messen für Metropolen hätten, so auch die Luxexpo für Luxemburg, wie die Zahlen der vorgelegten Analyse belegten.

Stadt Luxemburg glaubt an das Konzept

„Wir glauben an das Konzept und glauben an die Zukunft der Messe und unterstützen darum auch aktiv die Bemühungen der Modernisierung“. Heute hat „Luxexpo The Box“ eine Gesamtfläche von 36.654 Quadratmetern und beschäftigt 33 Mitarbeiter. Im Jahr 2017 wurde ein Umsatz von 7,8 Millionen Euro mit 3.250 Ausstellern und mehr als 360.000 Besucher auf 74 verschiedenen Veranstaltungen erzielt.

Zuletzt gab es dennoch nicht nur Positives: Bei der letzten „Springbreak“-Messe machten die heimischen Winzer nicht mit, sondern veranstalteten eine eigene Schau parallel dazu. Und auf der „Home & Living“ waren viele Handwerker nicht dabei. Sales dazu: „Eine Messe ist keine reine Verkaufsplattform, sondern bietet Betrieben die Möglichkeit, sich zu präsentieren.“ Den Ergebnissen der gestern vorgelegten Studie zufolge hatten die Veranstaltungen von „Luxexpo The Box“ 2017 insgesamt 306 Millionen Euro Umsatz und 236 Millionen Euro Wertschöpfung zugunsten der luxemburgischen Wirtschaft zur Folge.

Darüber hinaus ergeben sich durch die Messeaktivitäten direkt und indirekt 2.800 Arbeitsplätze und für den Staat 100,3 Millionen an Steuereinnahmen. Dabei ist die Messe „Home & Living“ mit einem Umsatz von 118 Millionen Euro vor der Frühjahrsmesse „Springbreak“ mit acht Millionen Euro die umsatzstärkste.

Noch keine Strategie für Kongresstourismus

Thelen kam bei der Erläuterung der Studie zur Messe auch auf den Kongresstourismus (MICE- Meetings, Incentives, Conventions, Events) zu sprechen, den Luxemburg ausbauen möchte. Allerdings gibt es in diesem Bereich viele internationale Konkurrenz, denn nahezu jede Metropole möchte die großen Kongressveranstaltungen haben. Zudem braucht man dafür auch die entsprechende Kapazitäten wie Hotels und so weiter. Die Stadt Luxemburg und der Staat haben sich hier noch nicht auf ein gemeinsames Konzept geeinigt.

Die lang diskutierte Frage eines Messeumzugs

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob „Luxexpo The Box“ selbst umziehen soll. Überlegungen in dieser Richtung gibt es in der Regierung. Dazu muss gesagt werden, dass der Staat Eigentümer des Landes ist, auf dem sich das derzeitige Messegelände in der Hauptstadt befindet. Der jetzige Mietvertrag läuft bis 2028. Untersuchungen, wo ein günstigerer Standort als der bisherige auf Kirchberg sein könnte, finden statt; Entscheidungen gefallen sind noch keine, so gestern die Vertreter der Messegesellschaft.

Patrick Goldschmidt, Vizepräsident des Verwaltungsrats von „Luxexpo The Box“ und Schöffe der Stadt Luxemburg erklärt, wenn die Messe einen Standort außerhalb der Stadt erhalte, werde die Stadt nicht als Aktionär der Messe aussteigen, ein neuer Standort müsse allerdings Mobilitätskriterien entsprechen und dürfe keine Nachteile bieten. Hier sei Planungssicherheit wichtig, da sonst der Messestandort Luxemburg in Gefahr gerät. „Die Infrastruktur hier ist gut“, so Sales zum gegenwärtigen Standort auf Kirchberg.


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Morgan Gromy arbeitet seit 2003 für Luxexpo The Box.