„Die modernste Aktivitätszone”
„Die modernste Aktivitätszone”
(las) - Wahlkampf ist, wenn Limousinen auf Baustellen vorfahren, wo selbst die Erdarbeiten noch am Anfang stehen. Doch das Getöse von Bürgermeistern auf der Suche nach Aufmerksamkeit verdeckt die eigentliche Bedeutung des Projekts. Die Aktivitätszone zwischen Erpeldingen/Sauer und Diekirch ist nicht irgendein Gewerbegebiet.
„Es ist ein wichtiger Baustein für das Entstehen der Nordstad“, erklärte Minister François Bausch.
Wachstumsmöglichkeit für regionale Betriebe
Das Gewerbegebiet Fridhaff hat ein wirtschaftliches und ein landesplanerisches Ziel. Einerseits bietet die Aktivitätszone Unternehmen aus den Nordstad-Gemeinden Platz, wo sie bei Bedarf expandieren und von der bestmöglichen Infrastruktur profitieren können.
Andrerseits schafft der Umzug von Unternehmen aus dem Tal auf das Plateau in „Fridhaff“ Platz in den Ortszentren der jeweiligen Gemeinden. Ein Beispiel ist etwa die sogenannte zentrale Achse zwischen Angeldorf und Diekirch. Die Grundstücke entlang der Achse werden umklassiert, erklärte der Erpeldinger Bürgermeister Claude Gleis. So entstehe Raum für die urbane Entwicklung, betonte der Diekircher Bürgermeister Claude Haagen.
33 Unternehmen werden sich entlang der B7 niederlassen, erklärt der Sekretär des Gemeindesyndikats „Zano”, Pierre Grisius. Damit sind die insgesamt 37 Parzellen größtenteils vergeben. „Es fehlt bei manchen nur noch die Unterschrift beim Notar“, so Grisius. Bei der Grundsteinlegung gestern wurden keine Namen der Unternehmen bekannt gegeben.
Das Gewerbegebiet ist in drei Zonen eingeteilt: Links der B7 (in Richtung Hosingen) entsteht auf dem Gebiet der Gemeinde Erpeldingen an der Sauer der neue Produktionsstandort des Tabakunternehmens Heintz van Landewyck sowie Niederlassungen von Bauunternehmen. Rechts der Straße kommen die Zonen für Unternehmen aus der Automobilbranche sowie für Handwerksbetriebe.
Eine Aktivitätszone der anderen Art
„Es ist die erste Aktivitätszone, in der auch Verkauf erlaubt ist“, betonte Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Die Regeln seien in diesem Aspekt etwas gelockert worden. „Die Arbeitsplätze werden zusammengelegt und im Norden gehalten“, betonte Nachhaltigkeitsminister François Bausch.
Es soll auch das „modernste“ Gewerbegebiet werden: Die Regierung und die Gemeinden prüfen die Möglichkeit einer Kindestagesstätte direkt vor Ort für die Mitarbeiter der Unternehmen, die sich im „Fridhaff“ ansiedeln werden, so Schneider.
Insgesamt investierte das „Zano”-Gemeindesyndikat 31 Millionen Euro, davon übernimmt der Staat 85 Prozent. Die restlichen 15 Prozent werden vom Syndikat getragen, sprich den Gemeinden Bettendorf, Colmar-Berg, Diekirch, Erpeldingen/Sauer, Ettelbrück und Schieren. Bis zu 1.500 Jobs sollen entstehen.
Die Industriezone „Zano“ hat eine lange Vorgeschichte: Das entsprechende Gemeindesyndikat wurde 2010 gegründet. Erst gab es einen langwierigen Prozess, um die nötigen Grundstücke zu kaufen. „Und dann hat uns der Rotmilan viele Probleme bereitet“, witzelte Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Doch schlussendlich könnte das Projekt dem Projekt Nordstad einen neuen Impuls geben.
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