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Deutschland stürzt in Winter-Rezession
Wirtschaft 12.09.2022 Aus unserem online-Archiv
Ifo-Institut

Deutschland stürzt in Winter-Rezession

Laut Prognose des Ifo-Instituts werden die Preise in Deutschland in bislang ungekanntem Maß steigen.
Ifo-Institut

Deutschland stürzt in Winter-Rezession

Laut Prognose des Ifo-Instituts werden die Preise in Deutschland in bislang ungekanntem Maß steigen.
Hendrik Schmidt/dpa
Wirtschaft 12.09.2022 Aus unserem online-Archiv
Ifo-Institut

Deutschland stürzt in Winter-Rezession

Das Ifo-Institut erwartet für Deutschland eine schwere Rezession bei noch schneller steigenden Preisen.

(dpa) - Das Ifo-Institut geht von weiter steigenden Inflationsraten und einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung in Deutschland aus. Für dieses Jahr rechnen die Münchner Ökonomen mit einer Teuerungsrate von 8,1 Prozent und im kommenden Jahr von 9,3 Prozent. Die Wirtschaft wird nach der am Montag in Berlin vorgelegten Ifo-Konjunkturprognose in diesem Jahr nur noch um 1,6 Prozent zulegen und im kommenden Jahr sogar um 0,3 Prozent schrumpfen.

„Wir gehen in eine Winter-Rezession“, sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturforschung, Timo Wollmershäuser. Die Kürzung der Gaslieferungen aus Russland und die folgenden drastischen Preissteigerungen „verhageln die wirtschaftliche Erholung nach Corona“, sagte er. „Erst 2024 erwarten wir eine Normalisierung mit 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation.“

„Kaufkraftverlust ist so hoch wie noch nie“

Die Energieversorger passten ihre Strom- und Gaspreise Anfang nächsten Jahres spürbar an die hohen Beschaffungskosten an. Das werde die Inflationsrate im ersten Vierteljahr sogar auf etwa 11 Prozent hochtreiben. Damit gingen die realen Haushaltseinkommen kräftig zurück, und die Kaufkraft sinke spürbar, so die Konjunkturforscher. Das Entlastungspaket dürfte dies bei weitem nicht ausgleichen. „Der Kaufkraftverlust, gemessen am Rückgang der realen Pro-Kopf-Löhne in diesem und im kommenden Jahr um jeweils etwa drei Prozent, ist so hoch wie nie zuvor seit dem Beginn der heutigen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahre 1970“, sagte Wollmershäuser.¨


FILE - In this June 3, 2009 file photo containers are loaded at a terminal of the "Hamburger Hafen und Logistik AG" (HHLA) in the harbor of Hamburg, northern Germany. The German economy emerged from its recession in the second quarter, when it grew for the first time since early 2008, the Federal Statistics Office reported Thursday, Aug. 13, 2009.  The Wiesbaden-based agency said when adjusted for price, seasonal and calendar variations, gross domestic product rose 0.3 percent over the previous quarter. (AP Photo/Fabian Bimmer, File)
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Für den Arbeitsmarkt erwartet das Ifo-Institut aber keine schweren Auswirkungen. Der Beschäftigungsaufbau werde sich nur vorübergehend verlangsamen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im kommenden Jahr zwar um 50.000 Personen steigen. Aber das gehe vor allem auf Ukrainer zurück, die nur allmählich in den Arbeitsmarkt integriert würden.    

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