Deutsche Bank will keine Geschäfte mehr mit Trump machen
Deutsche Bank will keine Geschäfte mehr mit Trump machen
(Bloomberg) - Die Deutsche Bank AG hat beschlossen, keine weiteren Geschäfte mit Trump und seiner Firma zu machen, sagte eine Person mit Kenntnis der Angelegenheit und bat darum, nicht namentlich genannt zu werden, da die Beratungen vertraulich waren. Trump schuldet dem Frankfurter Kreditinstitut mehr als 300 Millionen Dollar über drei Darlehen, die 2023 und 2024 fällig werden.
Auch die New Yorker Signature Bank, die seit langem mit seiner Familie verbunden war, kündigte an, alle Verbindungen zu kappen und forderte seinen Rücktritt. Damit ziehen sich zwei der Lieblingsbanken von Donald Trump nach den tödlichen Ausschreitungen in der vergangenen Woche beim US-Kapitol vom Präsidenten, der auch Milliardär ist, zurück.
„Gestern war ein düsterer Tag für Amerika und unsere Demokratie„, schrieb Christiana Riley, Chefin von Deutsche Bank Americas, in einem Post auf LinkedIn einen Tag nach dem Sturm aufs Kapitol. “Wir sind stolz auf unsere Verfassung und stehen zu denen, die versuchen, sie aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass der Wille des Volkes gewahrt bleibt und ein friedlicher Machtwechsel stattfindet."
Trumps Bankerin zurückgetreten
Die Deutsche Bank erklärte letzten Monat, dass Trumps langjährige Bankerin zurückgetreten ist. Rosemary Vrablic, die im Bereich Private Banking tätig war, war für die Kundenbeziehungen der Bank zu Trump zuständig. Im Verlauf der Jahre hatte das Kreditinstitut Trump Kredite im Volumen von mehreren hundert Millionen Dollar gewährt. Diese Beziehung setzte das Kreditinstitut während der Präsidentschaft von Trump dem Druck von Politikern und Staatsanwälten aus, Informationen dazu zu veröffentlichen.
Die Bank war nach seiner Wahl so besorgt wegen ihres Engagements, dass sie erwogen hat, die Kredite umzustrukturieren. Sie beschloss aber letztlich, mit ihm während seiner Präsidentschaft keine neuen Geschäfte einzugehen, hatte Bloomberg berichtet.
Die Signature Bank schließt zwei persönliche Konten, auf denen Trump etwa 5,3 Millionen Dollar hielt, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag.
„Wir glauben, dass die angemessene Maßnahme der Rücktritt des Präsidenten der Vereinigten Staaten wäre, was im besten Interesse unserer Nation und des amerikanischen Volkes ist“, sagte die Bank am Montag in einer separaten Erklärung.
Die Signature Bank war Trump und anderen in seinem Umfeld, wie Ivanka Trump, Jared Kushner und Michael Cohen, eng verbunden. Im Jahr 2011 berief die Bank Ivanka in ihren Vorstand, die aber ein paar Jahre später wieder zurücktrat. Die New York Times berichtete am Montag über diesen Entschluss.
Die Kreditinstitute folgen damit Social-Media-Unternehmen und anderen Firmen, die Beziehungen zum Präsidenten aussetzen, nachdem er die Teilnehmer einer Veranstaltung letzte Woche ermutigt hatte, auf das Kapitol zu marschieren. Sie stürmten daraufhin das Gebäude und unterbrachen die offizielle Bestätigung von Joe Biden als künftigem US-Präsidenten. Mindestens fünf Menschen starben in dem Chaos und unmittelbar danach.
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