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Der Luxemburger Immobilienmarkt läuft heiß
Wirtschaft 2 Min. 29.01.2020 Aus unserem online-Archiv

Der Luxemburger Immobilienmarkt läuft heiß

Vor allem in Büroimmobilien wurde zuletzt viel investiert: freie Büroflächen gibt es dennoch kaum.

Der Luxemburger Immobilienmarkt läuft heiß

Vor allem in Büroimmobilien wurde zuletzt viel investiert: freie Büroflächen gibt es dennoch kaum.
Foto: Eberhard Wolf
Wirtschaft 2 Min. 29.01.2020 Aus unserem online-Archiv

Der Luxemburger Immobilienmarkt läuft heiß

Marco MENG
Marco MENG
Die Immobilienpreise in Luxemburg kennen nur eine Richtung: nach oben. So die Analyse der Immobiliengesellschaft Jones Lang LaSalle (JLL) für den Markt Luxemburg. Lösungen müssen gefunden werden.

Die Analyse der Immobiliengesellschaft Jones Lang LaSalle (JLL) für den Markt Luxemburg bestätigt, wie mancher wohl schon ahnte: Die Immobilienpreise im Großherzogtum steigen und steigen.

„Der Luxemburger Wohnungsmarkt steht vor großen Herausforderungen“, erklärt Robby Cluyssen, der bei JLL Luxembourg zuständig für diesen Teil des Immobiliensektors ist. „Wohnen war noch nie so teuer angesichts des starken Drucks von immer mehr Arbeitnehmern im Land und demografischen Veränderungen.“

Wohnen war noch nie so teuer.  

So hat sich im letzten Jahr der Quadratmeterpreis für eine Wohnimmobilie in der Hauptstadt auf durchschnittlich 10.436 Euro erhöht, das ist eine Verteuerung um 18 Prozent gegenüber 2018. In Limpertsberg werden sogar Preise von über 12.000 Euro für den Quadratmeter verlangt.

Leitet seit Januar den Immobiliendienstleister JLL Luxembourg: Angélique  Sabron.
Leitet seit Januar den Immobiliendienstleister JLL Luxembourg: Angélique Sabron.
Foto: Anouk Antony

„Zeit, an Lösungen zu arbeiten und die vorhandenen ungenutzten Flächen zu optimieren“, sagt Cluyssen. Laut Eurostat ist die luxemburgische Hauptstadt auf Platz 9 der teuersten Stadt Europas.

Der Anstieg der Immobilienpreise hat mehrere Gründe, wobei der Hauptgrund der ist, dass Bevölkerung sowie Wirtschaft und damit die Nachfrage nach neuen Wohnungen schneller wachsen als das Angebot. Gleichzeitig brauchen Genehmigungen Entwicklungsprojekte zwischen 15 und 25 Jahren – zu lange, finden die Immobilienexperten. Im schlimmsten Fall kann der nicht befriedigte wachsende Bedarf an zusätzlichen Büros und Wohnungen das Wirtschaftswachstum in Luxemburg abbremsen.

Büroflächen mit historisch niedrigstem Leerstand

Auch für Büroimmobilien war 2019 „ein Jahr der Extreme “. Denn der Leerstand hat mit 3,2 Prozent den niedrigsten Stand, der bislang gemessen wurde, erreicht. „Die Verfügbarkeit an freien Büroflächen war seit 2009 noch nie so niedrig, die Mieten haben Rekordhöhen erreicht”, sagt Lotfi Behlouli von JLL Luxembourg. So beträgt die Verfügbarkeit an Büroflächen auf Kirchberg nur 0,9 Prozent und in der Cloche d’Or nur 0,6 Prozent. 


Laut dem Direktor von Jones Lang LaSalle in Luxemburg, Romain Muller, wird 2015 ein Rekordjahr.
Mehr als 5.000 Wohnungen fehlen pro Jahr
Die Mietpreise für Wohnungen stiegen laut Immobilienspezialist Jones Lang LaSalle 2014 enorm an. Was die Büroflächen anbelangt, war es für den Sektor dank einiger Großprojekte ein besonderes Jahr.

In der Peripherie sind es 10,5 Prozent und 7,6 Prozent in Belval. Nicht weniger als 265.000 Quadratmeter Fläche wurden im vergangenen Jahr neu belegt, 7,5 Prozent mehr als 2018. Auch die durchschnittliche Mietfläche nimmt zu: Letztes Jahr waren das 1.320 Quadratmeter im Vergleich zu 885 Quadratmeter im Jahr davor.

Die unmittelbare Folge dieser Angebotsknappheit ist ein sofortiger Anstieg der Mieten. Im Hauptstadtzentrum ist die Spitzenmiete um zwei Prozent gestiegen und beträgt 51 Euro monatlich pro Quadratmeter während sie in Kirchberg 36 Euro beträgt, ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Da im laufenden Jahr mehrere Bürogebäudeprojekte fertiggestellt werden, von denen ein großer Teil bereits reserviert ist, dürfte die Leerstandsrate weiter sinken. Es sei daher sehr wahrscheinlich, dass die Mieten weiter steigen werden, so die Analysten von JLL Luxembourg.

Der Einzelhandel belegte 2019 eine Fläche von 122.000 im Land, was mehr als das Doppelte des 5-Jahres-Durchschnitts ausmacht und sich bis 2018 fast vervierfacht hat. Die Belegung der Einzelhandelsflächen wird im Jahr 2020 aber zurückgehen, so JLL Luxembourg.

Investitionen gefallen

Die Investitionen in Immobilien sind nach dem Rekord von 2018 mit damals mehr als zwei Milliarden Euro rückläufig und blieben 2019 bei einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro. Gleichwohl lohnen Immobilieninvestitionen für Investoren doppelt: zum einen waren die Zinsen nie so niedrig wie heute, zum anderen werfen Immobilien eine deutlich bessere Rendite ab als beispielsweise Investitionen in Staatsanleihen. 

Fast alle Immobilieninvestitionen im letzten Jahr entfielen auf den Bürosektor.


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