Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Der Leitzins im Euroraum steigt um 0,75 Prozentpunkte
Wirtschaft 27.10.2022
EZB

Der Leitzins im Euroraum steigt um 0,75 Prozentpunkte

Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB).
EZB

Der Leitzins im Euroraum steigt um 0,75 Prozentpunkte

Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB).
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Wirtschaft 27.10.2022
EZB

Der Leitzins im Euroraum steigt um 0,75 Prozentpunkte

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht als Maßnahme gegen die Rekordinflation den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun bei zwei Prozent.

(dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die Rekordinflation im Euroraum. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt damit auf 2,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Mit ihren Zinserhöhungen will die EZB Kredite verteuern, um die Nachfrage zu bremsen und so hohen Teuerungsraten entgegenzuwirken. Der EZB-Rat geht davon aus, dass weitere Zinsanhebungen folgen werden.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte unlängst die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation bekräftigt. Wenn die EZB ihren Auftrag zur Gewährleistung von Preisstabilität nicht erfülle, „würde das der Wirtschaft viel mehr schaden“.


08.02.2022 Interview Serge de Cillia ( Ex - ABBL ) , Ilavska  , Ilavska Vuillermoz Capital ,  Foto : Marc Wilwert / Luxemburger Wort
„Die EZB eiert ein bisschen zu lange herum“
Zum 1. Dezember 2019 wurde er ersetzt. Der ehemalige ABBL-Chef Serge de Cillia (60) meldet sich nach zwei Jahren Auszeit zurück.

Nach langem Zögern hatte der EZB-Rat bei seiner Sitzung am 21. Juli erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum wieder angehoben. Die zweite Erhöhung folgte am 8. September - erstmals in der Geschichte der Notenbank um 0,75 Prozentpunkte.

Sorge um Konjunktur

Zur Freude von Millionen Sparern endete mit der ersten Zinserhöhung im Juli auch die Phase der Negativzinsen. Geschäftsbanken müssen seither nicht mehr 0,5 Prozent Zinsen für einen Teil des Geldes zahlen, dass sie bei der Notenbank parken. Die meisten Institute schafften in der Folge Negativzinsen für Privatkunden wieder ab und tasten sich bei den Sparzinsen nach oben.

Allerdings gibt es Sorge, mit einer zu schnellen Normalisierung der zuvor jahrelang ultralockeren Geldpolitik die Konjunktur auszubremsen, die ohnehin unter Lieferengpässen und den Folgen des Ukraine-Krieges etwa auf dem Energiemarkt leidet. Die EZB behält sich daher vor, über Anleihenkäufe hochverschuldeten Eurostaaten unter die Arme zu greifen.


Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema