Cyberattacken weltweit größte Gefahr für Unternehmen
Cyberattacken weltweit größte Gefahr für Unternehmen
(dpa) - Manager und Sicherheitsfachleute weltweit sehen in Cyberangriffen die größte Gefahr für Unternehmen. Im am Dienstag veröffentlichten „Risikobarometer“ des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS liegen kriminelle Hacker mit ihren Aktivitäten auf Rang eins. Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Pandemien folgen auf den Plätzen zwei bis vier.
Das Unternehmen hat im vergangenen Herbst insgesamt Fachleute in 89 Ländern befragt. Dazu zählten über 1.200 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz.
Die zwei Hauptgefahren sind Cyberangriffe und Betriebsunterbrechung und hängen in vielen Fällen zusammen, wie AGCS-Manager Jens Krickhahn erläuterte. Sehr stark zugenommen hat in den vergangenen Jahren die Zahl der „Ransomware“-Attacken. Mithilfe von bösartiger Verschlüsselungssoftware legen Hacker Computernetze lahm, um anschließend für die Entsperrung hohe Summen zu erpressen.
Auch sehr gute IT-Sicherheitsvorkehrungen schützen nicht hundertprozentig gegen Hackerangriffe: „Die Unternehmen stecken sehr viel Geld in die Weiterentwicklung der IT-Sicherheit, aber dennoch stellen wir fest, dass Angreifer durchkommen und Unternehmen zum Teil auch enorm schädigen können“, sagte Krickhahn.
Riesige Schadenssumme
Die Einschätzung der von der Allianz befragten Experten deckt sich mit anderen Analysen zum Thema Cyberkriminalität. So schätzt das in der IT-Branche häufig zitierte US-Unternehmen Cybersecurity Ventures, dass die durch Cyberkriminalität verursachten weltweiten Schäden 2021 sechs Billionen Dollar erreicht haben. Bis 2025 könnte diese Summe demnach auf 10,5 Billionen Dollar steigen.
Eine Versicherung gegen Hackerangriffe kann in der Regel nur ein Unternehmen abschließen, das bereits umfangreiche IT-Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, denn ansonsten ist das Risiko für den Versicherer zu groß. Auch die Versicherer hätten erkannt, „dass ein gewisses Niveau in puncto IT-Sicherheit im Unternehmen vorhanden sein muss, bevor eine Cyberversicherung überhaupt abgeschlossen werden kann“, sagt Sebastian Artz.
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