Cargolux mit bestem Geschäftsjahr ihrer Geschichte
Cargolux mit bestem Geschäftsjahr ihrer Geschichte
(aa) - 2017 war für die Cargolux ein außergewöhnliches Jahr, wie Verwaltungsratspräsident Paul Helminger am Mittwoch gleich zu Beginn der diesjährigen Bilanzpressekonferenz betonte. In einem von starkem Wirtschaftswachstum in Amerika, Europa und Asien geprägten Marktumfeld erwirtschaftete die Airline einen dreistelligen Nettogewinn von 122,3 Millionen US-Dollar, was einem Zuwachs um 116,8 Millionen gegenüber dem Vorjahr entspricht. 2016 hatte der Nettogewinn 5,5 Millionen Dollar betragen, 2014 waren es 49,5 und 2014 rund 2,9 Millionen Dollar gewesen.
Die konsolidierten Umsätze 2017 betrugen 2,3 Milliarden Dollar, das Ebit erreichte 223 Millionen Dollar (2016: 47 Millionen Dollar) und das bereinigte Ebit 262 Millionen Dollar (2016: 94,2 Millionen Dollar). Ein detaillierter Geschäftsbericht wurde nicht veröffentlicht. Nach fünf profitablen Jahren habe man 2017 das beste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte verzeichnen können was Umsatz, Blockstunden und Tonnage angehe, hieß es.
Dass 2017 ein Rekordjahr werden dürfte, hatte Cargolux-CEO Richard Forson bereits im November angedeutet. Das vergangene Jahr sei von einer starken Nachfrage geprägt gewesen, von begrenzter Kapazität, von einem höheren Ladefaktor und höherer Rendite.
Cargolux verstand es offenbar, das günstige Marktumfeld zu nutzen und knackte 2017 erstmals die Grenze von einer Millionen Tonnen beförderter Fracht - 1.067.238 gegenüber 964.131 Tonnen (+10,7%) im Vorjahr. Zuwächse gab es auch im Reich der Mitte. Mehr als 250.000 Tonnen Fracht wurden von China aus und nach China transportiert, davon 146.000 Tonnen Fracht allein für die Drehscheibe Zhengzhou.
Der Ladefaktor der Cargolux stieg 2017 von 66,8 auf 70,1 Prozent. Die Zahl der Blockstunden stieg um sieben Prozent auf 131.212. Die Summe der Frachttonnenkilometer (FTK) stieg von 7.452.538 auf 8.192.302. Damit rangierte die Cargolux im weltweiten Vergleichsranking der IATA auf Platz sechs hinter Emirates, Cathay Pacific, Qatar Airlines, Lufthansa und Air France / KLM.
Richard Forson erinnerte daran, dass die Frachtfluggesellschaft 2017 mit ihrer "Strategie 2025" in eine Transitionsphase eingetreten ist. Diese hatte der Südafrikaner bereits auf der Bilanzpressekonferenz des Vorjahres präsentiert. Die Strategie umfasst sechs Punkte: eine höhere Flexibilität der Flotte für einen profitablen Betrieb; eine Diversifizierung der Einkommensquellen (u.a. ACMI-Leasing); schlanke Prozesse; Kostenkontrolle; Innovation, Digitalisierung und Automation; Teamwork.
Das Jahr 2018 habe vielversprechend begonnen. Man hoffe darauf, das Frachtvolumen ab 2019 weiter steigern zu können, da sich die mögliche Kapazität erhöhen werde, so Richard Forson. Dann sollen der Cargolux zunächst drei junge gebrauchte Boeing 747-400 ERF zusätzlich zur Verfügung stehen, während in den nachfolgenden Jahren Maschinen der Gesellschaft ausgemustert werden. Die Cargolux verfügt momentan über 27 Maschinen, davon 14 Boeing 747-8F und 13 Boeing 747-400.
LCGB beklagt hohe Arbeitsbelastung
Das Rekordergebnis der Cargolux war nach Ansicht der Gewerkschaft LCGB nur möglich, weil die Mitarbeiter der Frachtfluggesellschaft bereit waren, an die Grenzen der gesetzlich zulässigen Arbeitszeiten und an jene ihrer persönlichen Belastbarkeit zu gehen. Um dies wieder auf ein zumutbares Niveau zu bringen, gelte es die ursächlichen Probleme umgehend und nachhaltig zu beheben.
Der LCGB sei bereit mit der Direktion in Verhandlungen über einen geänderten Kollektivvertrag einzutreten: „Aufgrund des Rekordergebnisses der Cargolux ist der LCGB zuversichtlich, dass die Direktion bereit ist, Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrages aufzunehmen und zwar mit dem gleichen Enthusiasmus, den die Direktion bei der Bekanntgabe des durch ihre Mitarbeiter erwirtschafteten Rekordergebnisses gezeigt hat“, hieß es.
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