„Cargolux ist eine schöne Braut“
„Cargolux ist eine schöne Braut“
(jm) - Der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen stand im Mittelpunkt des Arbeitsbesuchs von Dmitri Rogosin in Luxemburg. Der russische Vizepremier kam in Begleitung einer bedeutenden Wirtschaftsdelegation.
„Cargolux ist wie eine schöne Braut und Volga Dnjepr ist ein finanzkräftiger Bewerber“, umschrieb der russische Vizepremier Dmitri Rogosin die Aussichten auf einen möglichen Kapitaleinstieg der russischen Frachtfluggesellschaft bei der luxemburgischen Airline. Das Thema Cargolux wurde nur am Rande der Gespräche gestreift, die der Gast aus Moskau gestern in der luxemburgischen Hauptstadt führte. Empfangen wurde er von Premier Juncker sowie den Ministern Frieden (Finanzen), Wiseler (Nachhaltigkeit und Infrastruktur) und Schneider (Wirtschaft).
Die Russen gehören zu den möglichen Kandidaten für die Übernahme des Aktienpakets, das der Staat gerade von Qatar Airways zurückerworben hat. Wie der ursprüngliche Deal zwischen Cargolux und den Kataris zustande gekommen ist, wollen die Fraktionen von DP und Déi Gréng mittels eines Fragenkatalogs herausfinden, der an die Regierung weitergeleitet werden soll, die nach Vorstellung der Opposition binnen zwei Monaten Bericht erstatten soll.
Noch andere Bewerber
Was nun die Zukunft von Cargolux angeht, so gibt es Etienne Schneider zufolge neben den Russen noch andere Bewerber; um wie viele es sich dabei handelt, wollte der Minister nicht sagen, „um die Verhandlungen nicht zu belasten.“ Die Regierung werde aber Gespräche mit „allen Interessenten“ aufnehmen. Entscheidend sei zunächst, ob Cargolux und ihr neuer Partner sich auf eine gemeinsame Strategie einigen können und wie dieser Businessplan aussehe. In einer zweiten Phase verhandle man dann über „Details“ wie den Kaufpreis oder die Kapitalerhöhung.
Nicht alle Details sind indes in der Frage einer direkten Flugverbindung zwischen Moskau und Luxemburg geklärt. Eine Einigung könnte im Rahmen des Staatsbesuchs von Großherzog Henri in Russland gelingen, der für Februar geplant ist. Vertiefen wollen beide Seiten ihre Geschäftsbeziehungen allemal, etwa im Bereich der Satellitenkommunikation, der großes Potenzial zu bergen scheint.
Ein Besuch bei SES Astra stand gestern Nachmittag auf Rogosins Arbeitsprogramm. Außerdem wollen beide Seiten ausloten, ob man die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Chemie oder Hightech intensivieren könnte; auch die Logistik scheint ein für beide Länder lukrativer Wirtschaftszweig zu sein, so zeigte Rogosin zum Beispiel großes Interesse am Flughafen Luxemburg als „Tor nach Europa“.
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