Cargolux dementiert Maintenance-Auslagerung
Cargolux dementiert Maintenance-Auslagerung
(vb/jw) – Die Luxemburger Frachtfluggesellschaft Cargolux will vorerst ihre Wartungsabteilung nicht nach Singapur auslagern. Der neue Cargolux-Generaldirektor Richard Forson dementierte am Donnerstag entsprechende Gerüchte. Dennoch würden alle Bereiche auf den Prüfstand gestellt.
Forson meinte gegenüber dem LCGB, er wisse nichts von einem geplanten Outsourcing der Maintenance. Derzeit seien externe Experten dabei, alle Bereiche des Unternehmens unter die Lupe zu nehmen und Möglichkeiten zur Kostenersparnis aufzudecken. Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden sie dem Verwaltungsrat vorgestellt.
Forson hatte nach einem Defizit von 13,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2011 angekündigt, dass sämtliche Prozessabläufe auf den Prüfstand gestellt würden, um Erlöse zu erhöhen und die Kosten zu senken. Bei den 550 Mitarbeitern wird befürchtet, dass die firmeneigene Wartung vom Findel ausgelagert werden könnte.
Regierung in der Pflicht
LCGB-Gewerkschaftssekretär Aloyse Kapweiler sagte, dass die Lage bei der Cargolux und im gesamten Luftfahrtbereich schwierig sei. Er sieht jetzt die Regierung in der Pflicht, die immer noch mit 65 Prozent Cargolux-Mehrheitsaktionär bleibt. “Die Regierung ist inaktiv und das ist tödlich”, erklärte der für die Luftfahrt zuständige LCGB-Mann. Er forderte eine Tripartite für diesen Sektor. “Nur gemeinsam können wir die Situation retten und für Klarheit sorgen”, forderte er.
Auch beim Gewerkschaftsbund OGBL wird der Plan, die Technik auszulagern und durch Fremdarbeiter betreiben zu lassen, vehement infrage gestellt. OGBL-Luftfahrt-Vertreter Hubert Hollerich sagte, dass dies zu einer hohen Verunsicherung bei der Belegschaft geführt habe. Am Freitag soll es zu einer Sitzung zwischen Gewerkschaftsvertretern und Vertretern des Cargolux-Vorstandes kommen, in dem Details zum Sparpaket und der Zukunft der Flugzeugwartung erörtert werden sollen.
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